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Modellrechnung zur CO2-Reduktion: Wenn alle Diesel Benziner wären …

22.09.2017 10:44 Uhr
Würden alle Diesel durch Benziner ersetzt, stiege der CO2-Ausstoß der Pkw in Deutschland um 9,3 Prozent oder 11,8 Millionen Tonnen pro Jahr.

Dataforce hat anhand des Pkw-Bestands und der Neuzulassungen in Deutschland den Beitrag von Dieselmotoren zur Einsparung von CO2 berechnet. Das Ergebnis spricht für sich.

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Diesel stoßen mehr Kohlendioxid (CO2) aus als Benziner – diese Meldung der europäischen Umweltschutzorganisation Transport & Environment sorgte zu Wochenbeginn nicht nur in der Autobranche für Verwunderung. Die Frankfurter Marktbeobachter von Dataforce haben sich das Thema genauer angesehen und ermittelt, wie sich die CO2-Emissionen der Pkw in Deutschland ändern würden, wenn alle Dieselmotoren durch Benziner ersetzt würden.

Das Ergebnis der Modellrechnung: Gegenüber einer Benzinerflotte gleicher Zusammensetzung in Hinblick auf Fahrzeug- und Marktsegmente sparen die 12,9 Millionen Dieselfahrzeuge im Bestand jedes Jahr 11,8 Millionen Tonnen CO2 ein. Prozentual reicht die CO2-Ersparnis durch Dieselmotoren von 18,6 Prozent bei Firmenwagen bis 7,5 Prozent bei Privatfahrzeugen. Im Schnitt sind es 9,3 Prozent weniger Klimagase.

Die im vergangenen Jahr zugelassenen Autos stoßen pro Jahr rund 8,5 Millionen Tonnen CO2 aus. Hier ermöglichen die Diesel laut Dataforce eine Ersparnis von 10,2 Prozent respektive 973.000 Tonnen CO2. "Angesichts der sinkenden Dieselanteile 2017 überrascht es daher nicht, dass die CO2 Werte von Neuwagen wieder zunehmen", erklärte Analyst Benjamin Kibies laut einer Mitteilung. Es sei daher im Sinne des Klimaschutzes, so lange am Diesel festzuhalten, bis bezahlbare Elektroautos mit hoher Reichweite und eine gut nutzbare Ladeinfrastruktur verfügbar sind. Nichtsdestotrotz seien die Autobauer gefordert, "schnellstmöglich die verfügbaren Technologien umzusetzen, um das Stickoxidproblem des Diesels auch in der Praxis zu lösen".

Methodik: So hat Dataforce gerechnet

Die Gesamt-Emissionen haben die Experten als Produkt von Fahrleistung, Fahrzeuganzahl und durchschnittlichen CO2 berechnet. Dabei wurde nach Marktsegmenten, Fahrzeugsegmenten und Kraftstoffart unterschieden. Die Anzahl der Pkw in Bestand und Neuzulassungen 2016 nach Art des Halters, Kraftstoffarten und Fahrzeugsegmenten wurde auf Basis der Statistiken des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) ermittelt. Gleiches gilt für den durchschnittlichen CO2 Ausstoß. Transportermodelle mit Pkw-Zulassung flossen in die Berechnung ein.

Bei den Fahrzeughaltern erfolgte eine Gliederung in Privatkunden, Firmenkunden und Sondereinflüsse (Handel, Hersteller, Autovermieter). Bei Kraftstoffen wurden Benzin, Diesel und alternative Antriebe berücksichtigt. Außerdem wurde zwischen elf Fahrzeugsegmenten unterschieden. Die Jahresfahrleistungen wurden auf Basis der Angaben vom KBA und eigenen Umfragen unter Fuhrparkleitern ermittelt und dabei Unterschiede zwischen den Halterarten und auch die höhere Laufleistung von Dieselfahrzeugen bedacht. Das galt auch für die Differenz zwischen NEFZ-Werten und Realverbrauch, hier setzte Dataforce nach einer Analyse auf Modellebene Korrekturfaktoren an. Kibies: "Auch ohne Berücksichtigung dieses Mehrverbrauchs würde sich am Ergebnis, dass Diesel zu beträchtlichen CO2 Einsparungen führen, nichts ändern." (rp)

CO2 Ausstoß Pkw Bestand 2016 in Millionen Tonnen:

 

Firmenwagen

Sondereinflüsse

Privat

Σ Halter

Aktueller Kraftstoffmix

16,4

2,2

96,8

115,4

Nur Benziner und alternative Antriebe

20,2

2,4

104,7

127,3

Einsparung durch Diesel (absolut)

-3,7

-0,3

-7,8

-11,8

Einsparung durch Diesel (%)

-18,6%

-10,7%

-7,5%

-9,3%

 

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