Der CO2-Ausstoß und damit der Kraftstoffverbrauch neuer Pkw in Europa ist nun das dritte Jahr in Folge gestiegen. Mit durchschnittlich 121,8 Gramm (NEFZ) lag er 2019 nur knapp unter dem Niveau von 2014, wie die Beratungsagentur Jato Dynamics ermittelt hat. Die beiden wichtigsten Gründe sind nach Einschätzung der Experten der sinkende Diesel-Anteil und die wachsende Zahl neuer SUV. Die steigende Quote von Hybriden, E-Autos und Plug-in-Hybriden konnte den Trend nicht stoppen, sondern allenfalls abschwächen.
Gesunken sind die CO2-Emissionen europaweit lediglich in sieben Ländern, darunter fand sich mit Frankreich (minus 0,9 Gramm auf 111,1 Gramm) nur einer aus den Top-5-Märkten. Deutschland war mit einem Durchschnittswert von 129,9 Gramm (plus 0,8 Gramm) hinter der Schweiz (137,7 Gramm) und Polen (131,4 Gramm) der pro Fahrzeug emissionsstärkste Einzelmarkt in der Europa.
Unter den Herstellern hat Toyota seine Emissionen am stärksten gesenkt: Nach einem Minus um 2,3 Prozent festigen die Japaner mit einem Durchschnittsausstoß von 97,5 Gramm den branchenweit ersten Platz. Es folgen Citroen, Peugeot, Renault, Nissan, Skoda, Seat und Suzuki, bevor mit Volkswagen (plus zwei Gramm auf 121,2 Gramm) der erste deutsche Hersteller auf Rang neun landet. Am Ende der 20er-Liste findet sich Mercedes mit 140,9 Gramm.
Die CO2-Werte werden für die Hersteller in diesem Jahr besonders wichtig, da für zu hohe Emissionen Strafzahlungen fällig werden. Grenzwert für die komplette Neuwagenflotte in der EU sind 95 Gramm pro Kilometer, für die einzelnen Hersteller gelten jedoch individuelle Werte. Aus aktueller Perspektive sind die Ziele nur schwer zu erfüllen – auch wenn die Jato-Daten nicht mit den zugrundeliegenden EU-Daten identisch sind. Die Hersteller setzen daher zunehmend massiv auf Elektroautos. Vor allem die SUV müssten nun stärker elektrifiziert werden, rät Jato. (SP-X)