Gleich vorweg: Gerade bei Poolfahrzeugen und Leihwagen ist der Check des Reifenluftdrucks wichtiger als beim persönlichen Fahrzeug. Denn beim eigenen Firmenwagen weiß man in der Regel, wann zuletzt die Luft im Pneu geprüft wurde und auch, welcher Bordstein kürzlich gerade so verpasst wurde, ohne dass der Reifen eine Beschädigung erhielt.
Luftdruck bei Poolwagen noch wichtiger
Beim Poolfahrzeug ist all das unbekannt und daher gilt: Selbst den Luftdruck überprüfen und sich dabei den Reifen auf Beschädigungen ansehen und nicht auf "die anderen" verlassen. Zur Entlastung kann bei vielen Fahrzeugen der Luftdruck mittlerweile in bar im Kombiinstrument oder Infodisplay abgelesen werden - sofern man das Menü findet. Die angezeigten Werte sind zuverlässig und damit nutzbar. Doch nicht alle Fahrzeuge mit Reifendruckkontrollsystem (RDKS) zeigen auch den Druck in bar an. Einige reagieren lediglich bei Druckverlust eines Reifens und warnen in diesem Fall den Fahrer. Verlieren alle vier Reifen peu à peu gleichmäßig die Luft, wird nicht gewarnt. Ein- bis zweimal im Monat sollte der Luftdruck gecheckt werden.
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Wer meist alleine und mit wenig Gepäck unterwegs ist, wählt die niedrigste Druckangabe, die im Tankdeckel, der Tür, der B-Säule oder im gedruckten oder virtuellen Bordbuch vermerkt ist. Ist der Wagen voll beladen, muss auch der Luftdruck angepasst werden, denn die Fahreigenschaften ändern sich und die Belastung der Pneus mit dem Zusatzgewicht ebenso. Die Konsequenz aus nicht angepasstem Reifendruck lautet: verlängerter Bremsweg und weniger Kurvenstabilität.
Das kann letztendlich auch zum Reifenplatzer führen, obwohl der Reifen völlig unbeschädigt war. Eine repräsentative Umfrage der HEM-Tankstellen zum Thema "Reifendruck" zeigt, dass sich Autofahrer der Gefahren durchaus bewusst sind. Dennoch prüfen 40 Prozent der Teilnehmer ihren Reifendruck nur einmal im halben Jahr oder noch seltener.
Luftdruck bei kalten Reifen prüfen
Laut Umfrage scheuen die meisten den Zeitaufwand (18 Prozent) oder verlassen sich auf das Reifendruckkontrollsystem (27 Prozent), was nicht immer zielführend ist (siehe zuvor). Mangelndes Wissen, wie viel Druck richtig ist, geben 15 Prozent an und sechs Prozent sind unsicher, wie der Luftdruck ihrer Reifen überhaupt gemessen wird (technisch). Und für 42 Prozent der Teilnehmer ist unbekannt, ob bei kalten oder warmen Reifen gemessen werden muss. Klare Antwort: bei kalten Reifen. Die kurze Fahrt in der Stadt zur Tankstelle, um den Druck zu prüfen, ist also okay.
Miese Tankstellen meiden
Neben den oben genannten Risiken erhöht sich bei zu niedrigem Reifendruck auch der Verbrauch. Lieber also mit um 0,4 bar erhöhtem Druck fahren, als mit zu wenig. Bei vielen Autos gibt es einen "Eco-Luftdruck". Der ist oft ein halbes bar höher als der Normaldruck und soll den Rollwiderstand und damit den Verbrauch verbessern. Das ist nur für Sparfüchse eine Empfehlung, da die restliche Performance - und vor allem der Komfort - leidet.
Um den Druck zu prüfen, ist der Weg an die Tankstelle oft unumgänglich. Gerade Fahrer von Elektroautos sehen diese jedoch äußerst selten. Ladestationen mit Luftdruckprüfern und der Möglichkeit die Scheiben zu reinigen, sind die absolute Ausnahme. Hier haben die Anbieter von Ladeparks noch Nachholbedarf. Auf der anderen Seite fällt auf, dass immer mehr Tankstellen Geld fürs Auffüllen der Reifen verlangen. Diese Stationen sollten generell - also auch fürs Tanken - gemieden werden. Ebenso diejenigen, die sich wenig um Sauberkeit und Funktionstüchtigkeit der Ausstattung kümmern.
HEM betont, dass bei deren Tankstellen das Messgerät kostenlos ist, wie auch bei vielen anderen. Interessante Seitenaspekte der HEM-Umfrage: Lediglich 50 Prozent der Frauen messen den Reifendruck selbst. Männer tun das angeblich zu 85 Prozent. Tipp: Ein kleiner Klebezettel im Tank- oder Ladedeckel erinnert regelmäßig ans Luftprüfen. Gleich noch den Luftdruck draufschreiben und garantiert wird dieser öfter geprüft als zuvor. Und am Schluss noch eine Erinnerung: Die Reifen sind die einzige Verbindung zwischen Automobil und Straße und damit das wichtigste Bauteil am Fahrzeug.