Lexus hat sein Oberklasse-SUV RX aufgefrischt, doch den überarbeiteten Hochbeiner von seinem Vorgänger zu unterscheiden, ist nicht einfach - zumal nicht wenige ohnehin schon Probleme haben, das japanische Oberklasse-SUV als solches auszumachen. Kein Wunder: Bei nur rund 600 verkauften Einheiten pro Jahr begegnet man dem RX auf deutschen Straßen eher selten und auch an den gerade mal 22 Lexus-Händlern kommt man nicht so oft zufällig vorbei. Dass sich an dieser Verkaufszahl großartig etwas ändert, erwartet Lexus auch nach dem Facelift nicht, das dem SUV eine leicht nachgeschärfte Front und neue Rücklichter beschert hat. Immerhin: Als Kaufanreiz dienen könnten unter anderem das neue Touchscreen-Infotainmentsystem, das jetzt auch Apple Carplay und Android Auto unterstützt, oder etwas mehr Beinfreiheit für die Gäste in der dritten Reihe der Langversion.
Dass die Ingenieure auch das Fahrwerk neu abgestimmt und die Karosseriesteifigkeit durch zusätzliche Schweißpunkte und mehr Klebenähte erhöht haben, fällt dagegen kaum auf. Wie gehabt ist der RX ein ausgesprochen komfortabler Reisebegleiter, der sanft über den Asphalt rollt und sich in der Kurve gern ein bisschen zur Seite neigt; das gilt auch für die etwas straffere F-Sport-Version. Dazu passt der Antrieb: Den Nur-Benziner RX 300 gibt es zukünftig nur noch auf ausdrücklichen Kundenwunsch, in der Preisliste steht der Japaner ausschließlich als Hybrid-Modell 450h.
V6-Hybrid
Die Kombination aus V6-Saugbenziner und zwei E-Motoren (an jeder Achse einer) ist bekannt und stellt bis zu 313 PS bereit, fühlt sich aber deutlich weniger spritzig an. Das geht vor allem auf das Konto der stufenlosen Automatik, die den Verbrenner bei flotter Leistungsabfrage noch immer zu hohen Drehzahlen zwingt. Allerdings ist der RX so gut gedämmt, dass davon kaum etwas zu hören ist; überhaupt geht es im Innenraum tadellos leise zu, was den Gesamtkomfort beträchtlich steigert.
Business-Ausstattung
Speziell für Geschäftskunden hat Lexus eine Business-Ausstattung zusammengestellt, der Preis dürfte bei knapp 55.000 Euro liegen. An Bord sind gegenüber der Basis eine induktive Handy-Ladeschale und ein Navi. Auf viele Technik-Schmankerl muss man - wie auch in der 51.555 Euro teuren Grundausstattung - allerdings verzichten: Head-up-Display, Totwinkel-Assistent, ein 12,3- statt 8-Zoll-Infotainment- Touchscreen oder das Glas-Schiebedach kann man nur in den Linien (Executive, ab 56.1756 Euro) hinzubuchen und manches ist sogar den Top-Versionen (F-Sport ab 66.512 Euro oder Luxury Line ab 65.168 Euro) vorbehalten. Zum Beispiel die beim Rangieren mit dem Dickschiff äußerst hilfreiche 360-Grad-Kamera und das neue Blade-Scan-Fernlicht: Anders als bei üblichem Matrixlicht, wo in einem Lichtgitter einzelne Fernlicht-LED abgeschaltet werden, um entgegenkommende Fahrzeuge auszublenden, arbeiten die neuen Lexus-Leuchten mit einem rotierenden Spiegel, der das Licht nach vorne projiziert. Im Grunde läuft das Licht von links nach rechts über die Straße, da sich der Spiegel aber mit 6.000 Umdrehungen pro Minute dreht, sieht es für das menschliche Auge wie ein herkömmlicher Lichtkegel aus. Der Vorteil: Die Ausleuchtung soll noch besser sein und es können einzelne Bereiche noch präziser abgedunkelt werden. Dazu erlischt die Lichtquelle genau in dem Moment, wo der Spiegel den entsprechenden Bereich anstrahlt.
Alle Preise netto zzgl. Umsatzsteuer
Lexus RX 450h
Preise: ab 51.555 EuroV6/3.456 cm³ | 193 kW/262 PS 335 Nm/4.600 U/min | E-Motoren, vorne: 123 kW/167 PS | 202 Nm hinten: 50 kW/68 PS | 139 Nm Systemleistung: 230 kW/313 PS stufenloses Getriebe (CVT) | 7,7 s 200 km/h | 5,8-5,9 S | 132-134 g/km 4.890 x 1.895 x 1.685 mm 539 - 1.612 Liter Effizienzklasse: A+ KH: 22 | TK: 31 | VK: 32Wartung: 1 Jahr/15.000 kmGarantie: 3 Jahre/100.000 km Business-Line: ca. 55.000 EuroMetallic-Lack: 840 Euro
Autoflotte-Empfehlung
Business-Line: ca. 55.000 EuroMetallic-Lack: 840 Euro
- Ausgabe 12/2019 Seite 62 (251.4 KB, PDF)