Autos mit Diebstahlwarnanlage sind deutlich weniger vom Navi-Klau betroffen. Einer aktuellen Leaseplan-Analyse von 13.000 Bestandsfahrzeugen zufolge bieten die Geräte Schutz über alle Marken hinweg. Für Wagen ohne eine entsprechende Ausrüstung sei die Diebstahlwahrscheinlichkeit dagegen bis zu sieben Mal größer. "Gelegenheit macht Diebe – das gilt auch für das Navigationsgerät im Fahrzeug", erklärte Dieter Jacobs, Geschäftsleiter Fuhrparkmanagement. Die Ausstattung mit einer Diebstahlwarnanlage sei eine "sinnvolle Präventionsmaßnahme".
Nach Angaben der unabhängigen Leasinggesellschaft gehörten geklaute Navigationsgeräte 2015 zu den großen Kostentreibern in der Teilkasko. Die damit verbundenen Fahrzeugeinbrüche verursachten im Schnitt Reparaturkosten in Höhe von 7.000 Euro. Die Folge: steigende Versicherungsprämien für die Halter.
Laut Jacobs sind die Langfinger auf ihren Beutezügen durchaus wählerisch: "Es gibt Fahrzeugmarken und -modelle, die besonders beliebt sind, und damit mit höherer Wahrscheinlichkeit ins Visier von Kriminellen geraten. Besonders häufig sind die BMW-Modelle 3er und 5er sowie X3 und X5 betroffen." Begehrlichkeiten wecke vor allem das Navi mit der Bezeichnung "BMW Professional". Der Hersteller biete die betroffenen Modell-Navigationskombinationen deshalb nun mit einer vergünstigten Alarmanlage an.
Auch VW Passat auf der Liste
Auf der Liste der Autoknacker stehen zudem Fahrzeuge von Mercedes-Benz und Volkswagen. Dazu zählt auch der Flottenliebling Passat. Jacobs: "Gerne analysieren wir die Fahrzeugbestände unserer Kunden auf gefährdete Modellreihen in der eigenen Flotte." Den nachträglichen Einbau einer Diebstahlwarnanlage Fahrzeuge empfiehlt der Experte grundsätzlich bei Fahrzeugen, deren Leasinglaufzeit noch zwölf Monate und länger dauert. Eine gute Anlage sei bereits ab 500 Euro erhältlich.
Dass sich eine Nachrüstung selbst bei viel geringerer Restlaufzeit lohnen kann, untermauert auch die Auswertung nach individuellen Schadenhäufungen. "In unserer Analyse waren knapp 25 Prozent der Fahrzeuge mehrfach von solchen Diebstählen betroffen", betonte Jacobs. Ein Fahrer sei im Untersuchungszeitraum sogar vier Mal von Navi-Dieben heimgesucht worden. (rp)