Der Autofahrerclub ADAC hat Betreiber von Ladesäulen zu einer transparenten Preispolitik aufgefordert. "Kunden können an der Ladesäule oft nicht erkennen, welche Preise abgerechnet werden", sagte der ADAC-Vizepräsident für Verkehr, Gerhard Hillebrand, der Deutschen Presse-Agentur. Er kritisierte auch die Preisgestaltung einiger Ladesäulenbetreiber. "Von verbraucherfreundlichen Rahmenbedingen bei der Elektromobilität kann aktuell leider mit Blick auf das Laden nicht die Rede sein". Dabei sei dies eine entscheidende Grundvoraussetzung für einen Erfolg der Elektromobilität.
Der Ladesäulenbetreiber Ionity hatte vor kurzem angekündigt, Ende Januar ein neues Preismodell einzuführen. Demnach kostet das Laden für Kunden ohne Vertrag künftig 0,79 Euro pro Kilowattstunde. Bisher gilt pro Ladevorgang ein Pauschalpreis von acht Euro. Berichten von Fachmedien zufolge könnte das neue Preismodell zu deutlichen Verteuerungen führen. Ionity ist ein Gemeinschaftsunternehmen von VW, Daimler, Ford und BMW.
Hillebrand kritisierte vor diesem Hintergrund, dass Ladesäulenbetreiber versuchten, vertragslose Kunden mit einem enormen Preisaufschlag in Verträge zu zwingen. "Teilweise sind die Preise für das Ad-hoc-Laden doppelt so hoch wie jene für Vertragskunden." Solche Preisunterschiede seien nicht akzeptabel, und dafür gebe es auch keine technischen Gründe. "So wird das Ziel der Ladesäulenverordnung unterlaufen, die Elektromobilität zu erleichtern und zu verbreiten."
In den kommenden Jahren sollen E-Autos den Durchbruch auf dem Massenmarkt schaffen. Die Elektromobilität spielt eine zentrale Rolle im Klimaschutzprogramm der Bundesregierung, mit dem die Klimaziele 2030 vor allem im Verkehr erreicht werden sollen. (dpa)