In den USA muss die erste Autofabrik wegen der Katastrophe in Japan ihren Betrieb einstellen. Einem Pick-up-Werk von General Motors gehen langsam bestimmte Teile aus. Deshalb werde die Produktion in Shreveport in Louisiana in der kommenden Woche ruhen, teilte der größte US-Autobauer am Donnerstag (17. März) in Detroit mit. Welche Zulieferteile aus Japan knapp werden, ließ GM offen. Auch ist noch unklar, ob das Werk nach der einwöchigen Zwangspause wirklich wieder aufmacht. "Wir werden die Produktion so schnell wie möglich wieder aufnehmen", versicherte GM. Alle anderen Fabriken arbeiteten normal weiter. Wegen Stromknappheit infolge der Beben- und Tsunamikatastrophe liegt in vielen Fabriken in Japan die Produktion brach. Neben den klassischen Autozulieferern ist auch die wichtige Halbleiter-Industrie betroffen. Ohne die Chips fährt kein modernes Auto. Die japanischen Hersteller fahren die Bänder nur langsam wieder an. Toyota und Subaru haben die Produktion in ihren US-Werken bereits gedrosselt, um länger mit den Lagerbeständen auszukommen. Deutsche Autohersteller klagten bislang noch nicht über fehlende Teile (wir berichteten). In dieser und auch in der nächsten Woche seien keine Engpässe zu erwarten, sagte VW-Chef Martin Winterkorn am Donnerstag (17. März) . "Danach müssen wir sehen." Die Schiffe, auf denen Teile für die laufende Produktion unterwegs sind, hatten noch vor der Katastrophe abgelegt. Eine mögliche Lücke entsteht dadurch mit Verzögerung. Für GM kommt der Ausfall der Fabrik in Shreveport zur Unzeit. Hier laufen die gerade besonders begehrten Pick-up-Trucks vom Band, deren Verkäufe seit dem Wiederanspringen der Wirtschaft nach oben geschnellt sind. Die Hersteller verdienen an den teuren Spritschluckern besonders gut. GM teilte allerdings mit, noch stünden genug fertig produzierte Autos auf Halde, um die Kunden zu beliefern. (dpa)