Die Mehrheitsübernahme beim Lastwagenbauer MAN und die brummende Nachfrage haben Volkswagen einer Studie zufolge bereits 2011 an die weltweite Umsatzspitze in der Autobranche katapultiert. Das geht aus einer Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young hervor, die am Mittwoch in Stuttgart vorgestellt wurde.
Demnach landete Europas größter Autokonzern im vorigen Jahr mit Erlösen von mehr als 159,3 Milliarden Euro erstmals knapp vor dem japanischen Erzrivalen Toyota (158,9 Milliarden Euro) auf dem ersten Platz. VW fuhr aber auch deutlich mehr Umsatz ein als der US-Autoriese General Motors (GM/108,0 Milliarden Euro), der nur beim Absatz noch vor Volkswagen lag.
Während die Amerikaner 2011 rund neun Millionen Fahrzeuge verkauften, waren es bei VW über 8,3 Millionen und bei Toyota knapp acht Millionen. Beim Umsatz war Daimler GM mit 106,5 Milliarden Euro dicht auf den Fersen. Basis der Untersuchung sind Geschäftsberichte, Unternehmensmitteilungen und eigene Berechnungen von Ernst & Young.
BMW, Hyundai und Daimler erreichen Top-Rendite
Insbesondere bei der Ertragskraft sieht Ernst & Young-Partner Peter Fuß neben den Deutschen die südkoreanischen Autobauer Hyundai und Kia auf dem Sprung: "Die deutschen und koreanischen Autokonzerne geben eindeutig den Takt vor. Die französischen und trotz eines guten Jahres amerikanischen Hersteller haben bei der finanziellen Performance das Nachsehen." Auch wenn man den operativen Gewinn zugrunde legt, hängt VW nach Angaben der Branchenbeobachter derzeit die Konkurrenz ab.
Mit ihrem auf knapp 11,3 Milliarden Euro gesteigerten Ergebnis vor Zinsen und Steuern verwies der Konzern Daimler (8,8 Milliarden Euro) und BMW (8,0 Milliarden Euro) auf die Plätze zwei und drei. Bei der Rendite, also dem Anteil des Gewinns am Umsatz, kam VW dagegen nur auf Rang fünf - hinter BMW, Hyundai, Daimler und Kia. (dpa)