Großraumbüro
Ab Ende Januar möchte der komfortable Skoda Superb Combi im Flottenmarkt für Furore sorgen.
Sobald Arbeitgeber bekannt geben, dass das geräumige Einzelbüro künftig gegen ein kostenmäßig vernünftigeres Großraum-Etablissement getauscht wird, geht in der Belegschaft grundsätzlich das Lamentieren los. Anders dürfte es sich beim neuen automobilen Großraumbüro, sprich dem ab Ende Januar erhältlichen Skoda Superb Combi, verhalten.
Denn der dynamisch gezeichnete Tscheche versprüht ganz und gar die Attribute geräumig, vernünftig und komfortabel. Um geschmäcklerische Diskussionen in Sachen Heckgestaltung – wie bei der Limousine – überhaupt nicht aufkommen zu lassen, haben die Designer eine gefällige, zeitlose Rückenansicht gewählt.
Entscheidender dürfte jedoch für Dienstwagenfahrer sein, was sich hinter dem formschönen Blech verbirgt. Tippt man auf den Fahrzeugschlüssel, öffnet sich die Heckklappe mit einem energischen „piep, piep, piep“ elektrisch (Option). Nur noch den schweren Musterkoffer über die angenehm niedrige Metallladekante auf 60 Zentimetern Höhe wuchten und im mit Teppich verkleideten Ladeabteil verstauen. Wer sich bei umgeklappten Sitzen an der kleinen Stufe stört, sollte das mit dem auf Wunsch erhältlichen doppelten Ladeboden samt herausziehbarer Bodenplatte aus der Welt schaffen.
Die 633 bis 1.865 Liter Ladevolumen bedeuten eine deutliche Kampfansage an die Konkurrenz. So schluckt etwa der beliebte Konzernbruder VW Passat Variant 588 bis 1.731 Liter, der vielfach dekorierte Opel Insignia Sports Tourer 540 bis 1.530 Liter. Selbst ein Premiumkombi wie das Mercedes E-Klasse-T-Modell ist in Reichweite.
Dabei geht der üppige Stauraum nicht zulasten des Sitzkomforts in Reihe zwei. Mit seinen 4,84 Metern Länge ist der Kombi exakt so groß wie die Limousine und lädt demnach genauso verführerisch zum Verweilen im Fond ein.
Überhaupt: Überzeugende Materialien und nette Details, beispielsweise die abnehmbare Taschenlampe im Kofferraum, machen die Begegnung mit dem Superb Combi zu einer kurzweiligen Angelegenheit.
Das gilt auch, sobald man den Tschechen auf der Straße bewegt. Das neu abgestimmte Fahrwerk schont auf langen Reisen den Rücken, die direkte Lenkung gefällt auch bei Serpentinen. Ebenso der Sechsganghandschalter, der manierlich durch die Gassen „flutscht“. Für Komfortfans steht das einwandfreie DSG mit sechs oder sieben (1.8 TSI) Gängen parat.
Vielfahrer dürften mit den 2,0-Liter-Selbstzündern mit 140 oder 170 PS (DPF Serie) liebäugeln. Gute Nachricht: Skoda tauscht beim 140-PS-Diesel kurz nach Marktstart die raue Pumpe-Düse-Technik gegen Common Rail – endlich.
Wäre da noch der Preis: An einem Einstiegskurs von 20.126 Euro lässt sich wahrlich nicht herummeckern, zumal es dafür unter anderem eine Dachreling und zahlreiche Sicherheitsfeatures wie ESP gibt. Genaue Angaben zu den Preisen und Ausstattungen hierzulande kommuniziert Skoda erst in den nächsten Wochen. Ob die Konkurrenz trotzdem schon übers neue Großraumbüro debattiert? pn
- Ausgabe 11/2009 Seite 44 (285.2 KB, PDF)