Nachdem Google seinen großen Konzernumbau mit der neuen Dachgesellschaft Alphabet ankündigte, haben viele Internet-Nutzer die Website unter der Adresse Alphabet.com gesucht. Die gehört jedoch einer Tochter des deutschen Autobauers BMW. Alphabet ist auf Mobilitätslösungen für Unternehmen spezialisiert und bietet unter anderem Fuhrparkservices und Leasing an.
Ein BMW-Sprecher sagte, routinemäßig würden in solchen Fällen markenrechtliche Auswirkungen geprüft. BMW fühle sich in der Auswahl des Namens für sein Fuhrpark- und Flottenmanagement bestätigt.
BMW und Google sind in mancher Hinsicht Rivalen: Der Autobauer kaufte zusammen mit Audi und Daimler die Kartensparte von Nokia, die mit Google Maps konkurriert. Zudem testet der Internet-Konzern eigene selbstfahrende Elektroautos, die in Konkurrenz zu Fahrzeugen der traditionellen Autobranche stehen.
Google bekommt neues Konzerndach
Der Internet-Riese hatte am Dienstag bekannt geben, das Geschäft mit der Suchmaschine und der Online-Werbung von neuen Unternehmungen wie selbstfahrenden Autos oder Drohnen zu tennen. Die Kern-Firma heißt weiterhin Google, wandert aber unter das Dach eines neu geschaffenen Mutterkonzerns mit dem Namen Alphabet. Der Spezialist für Heimvernetzung Nest oder das Innovationslabor Google X werden vom alten Google ausgegliedert und zu eigenen Firmen innerhalb von Alphabet.
Der Umbau solle das Geschäft des Unternehmens transparenter machen, schrieb Google-Mitgründer Larry Page in einem Blogeintrag am Montag. Er wechselt vom Chefposten bei Google an die Spitze von Alphabet. Das Online-Kerngeschäft, das weiter Google heißt, soll der Top-Manager Sundar Pichai führen. Der 43-jährige Pichai gilt der als rechte Hand von Gründer Page in dem Bereich und bekam in den vergangenen Monaten immer mehr Verantwortung übertragen.
Alphabet sei im Grunde eine Ansammlung von Unternehmen, erklärte Page. "Uns gefiel der Name Alphabet, weil er eine Kollektion von Buchstaben bedeutet, die für die Sprache stehen, zu den wichtigsten Innovationen der Menschheit gehören und der Kern davon sind, wie wir in der Google-Suche indizieren." Für Nutzer von Google-Diensten ändert sich dadurch nichts. Lediglich die heutigen Google-Aktionäre bekommen stattdessen Aktien von Alphabet. Der Umbau soll später in diesem Jahr angestoßen werden. (dpa)