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Fuhrpark der Seeberger KG im Überblick

31.08.2010 12:02 Uhr
Fuhrpark der Seeberger KG im Überblick

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Fuhrpark der Seeberger KG im Überblick

70 Pkw + 15 Kastenwagen, die vorwiegend geleast sind

Firmenwagen: hauptsächlich VW Passat 2.0 TDI und Mercedes C 220 CDI

Laufzeit der Leasingverträge: 36 bis 42 Monate

ind. Laufleistungen: 50.000 bis 80.000 km per anno

Leasinggeber: drei herstellernahe Anbieter

Flottenmanagement über Aral-Card bei HPI

versichert über Stückprämien mit SB von 150 Euro in TK und 500 in der Vollkasko

Gewinn aus sinkenden Risiken

Riskmanagement rechnet sich. So hat Seeberger in diesem Jahr von seinem Kfz-Versicherer einen Scheck erhalten, der das Unternehmen für dessen im Vorjahr gesunkene Schadenzahlen und -aufwendungen belohnt. Ferner hat sich der Rahmenvertrag bei konstanten Beiträgen um Leistungsbausteine erweitert.

Robert Hofmiller, Geschäftsführer Personal, Finanzen und IT bei der in Ulm ansässigen Seeberger KG, und Karl Scheck, Abteilungsleiter Materialbeschaffung sowie Fuhrparkleiter, haben gut lachen: Vor Kurzem hat Ergo als Flottenversicherer einen Scheck über rund 15.000 Euro auf das Unternehmen ausgestellt. Damit wird der Einsatz im vergangenen Jahr belohnt, den die beiden Führungskräfte und die Mitarbeiter aufgebracht haben, um die Schadenzahlen und -aufwendungen zu senken. „Wir haben 2009 den Schadensaufwand um gut 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahr reduzieren können“, erläutert Karl Scheck den Anlass für die Gewinnbeteiligung.

Dies ist aber nicht der erste Erfolg, den der Fuhrparkleiter beim Thema Flottenversicherung verbuchen kann. Der Hintergrund: Seeberger hat bereits 2006 begonnen, den Bereich auf ein neues Fundament zu stellen und in Kooperation mit der Firmenconsulting und Versicherungsdienste mbH (FCVD) sowie der Beratungsgesellschaft Riskguard ein mehrschichtiges Riskmanagement-System auf- und umzusetzen (siehe auch Autoflotte 11/2007 und 5/2008). So hat der Hersteller von Snacks, Back- und Kochzutaten die Zahl der Schäden von 48 in 2006 auf 29 Schäden in 2007 und bis Ende des vergangenen Jahres dann auf 19 Schäden gesenkt. „Und auch 2010 ist Seeberger mit lediglich acht Schäden bis 30. Juni auf einem guten Weg, das Ergebnis aus 2009 mindestens zu halten oder sogar nochmals zu toppen“, konstatiert Ralph Feldbauer, Managing Director bei Riskguard und Riskmanagement-Berater von Seeberger.

Analyse aller Schäden im Detail

Eine wesentliche Voraussetzung, um ein ganzheitliches Riskmanagement-System einführen zu können, ist es, im ersten Schritt auch alle Schäden und die kompletten Abwicklungsprozesse transparent zu machen – von allen selbst getragenen Schäden bis hin zu den fremdverschuldeten Unfällen. Seeberger hat das mit Hilfe von Riskguard umgesetzt. Daraus erzielt das Unternehmen merkliche Vorteile. Einen wesentlichen Nutzen erklärt Fuhrparkleiter Karl Scheck: „In 2009 waren von allen 19 Schäden zehn Stück fremdverschuldet. Aus solchen Informationen können wir zum Beispiel besser eine Tendenz ermitteln, ob ein Fahrer öfter in Schäden verwickelt ist. Viel wichtiger ist jedoch, dass wir damit auch die entstandenen indirekten Kosten in unserem Unternehmen erfassen und beim Versicherer der gegnerischen Partei geltend machen können.“ Und Ralph Feldbauer ergänzt: „Zugleich unterstützt beziehungsweise erleichtert Seeberger damit die Risikobeurteilung des eigenen Flottenversicherers.“

Dass die Mitarbeiter auch jeden Schaden melden, stellen Robert Hofmiller und Karl Scheck über straffe Riskmanagement-Prozesse sicher, die von der Geschäftsführung bis zu den Mitarbeitern reichen. Es fängt bereits mit dem Meldeverfahren im Schadensfall an. Demnach muss sich der Fahrer umgehend telefonisch im Unternehmen melden. Hier erhält er eine Erläuterung, wie er sich zu verhalten hat. „Dazu gehört, dass er das hauseigene Schadenformular so schnell wie möglich ausgefüllt abgeben muss, sofort zur Begutachtung des Fahrzeugs und Erstellung eines Kostenvoranschlags inklusive Bilder in die Markenwerkstatt fährt und damit zu uns kommt“, so Karl Scheck. Anschließend entscheidet er anhand festgelegter Kriterien, ob der Schaden einem Rechtsanwalt übergeben, dem Versicherer gemeldet oder selbst gezahlt und abgewickelt wird.

Darüber hinaus hat die Erfassung aller Schäden auch eine disziplinarische Wirkung, da das Riskmanagement auch Chefsache und daher stets im Visier der Führungskräfte ist. Jeder Mitarbeiter weiß, dass er mit Konsequenzen rechnen muss, wenn er zum Beispiel mehrmals mit einer bestimmten Schadensart auffällig wird. Scheck resümiert: „Alle Fahrer sind daher sehr bemüht, sich vorbildlich zu verhalten.“ Die Schadensarten bei Seeberger sind infolgedessen auf breiter Front gesunken oder sogar nicht mehr aufgetreten.

Ergebnisse des laufenden Wandels

Vor allem Auffahrunfälle sowie Rangier- und Einparkschäden, die im Fuhrpark öfter vorgekommen sind, haben sich deutlich reduziert. „Insbesondere im Bereich der Pkw- und Kastenwagen, auf die 2007 noch etwa die Hälfte aller Rangier- und Einparkschäden gefallen sind, haben wir nun keine Rangierschäden mehr“, sagt Scheck. Eine Ursache hierfür sieht er in den Einparkhilfen hinten, mit denen seit 2008 jedes Fahrzeug ausgerüstet ist. Weiterer Grund sind die im selben Jahr durchgeführten Fahrertrainings, in denen spezielle Themen wie die Beherrschung des Fahrzeugs in Gefahrensituationen, langsames Fahren in Standardsituationen zur Vermeidung von Parkschäden und auch die Ladungssicherung in den Transportern im Mittelpunkt gestanden haben.

Durch das gesamte Bündel an Riskmanagement-Maßnahmen hat sich im Unternehmen ein wesentlicher Wandel aus Sicht des Versicherers vollzogen: Das Risikopotenzial hat sich verringert. Ralph Feldbauer begründet: „Mit sinkender Schadenzahl geht auch die Wahrscheinlichkeit von Großschäden zurück. Das kommt bei der Firma Seeberger jetzt zum Tragen und zahlt sich in Form der Ergebnisbeteiligung aus.“

Daneben haben sich im Laufe der vergangenen Jahre nicht nur die Nettoprämien reduziert, sondern auch die Rahmenverträge in den jährlichen Verhandlungen um neue Deckungsbausteine ohne Einfluss auf die Prämie erweitert. Beispiele dafür sind die Dienstreisekasko für Fahrer, die den Privat-Pkw auch beruflich nutzen, sowie die Fahrerschutzversicherung und Assistance-Leistungen für Dienstfahrten im Ausland.

Badewannenkurve vermeiden

Seit 2007 hat Seeberger somit die Schadenzahlen und -aufwendungen rasch gesenkt und auf einem niedrigen Schadenniveau eingependelt. Die Chancen auf weiter sinkende Risiken sind eher gering. „Wenn ich mit 85 Fahrzeugen im Straßenverkehr unterwegs bin und drei Kraftfahrthaftpflichtschäden im ersten Halbjahr habe, dann reden wir schon von einer minimalen statistischen Größe“, sagt Ralph Feldbauer. Im Frequenzschadenbereich stuft er Seeberger zudem als Benchmark ein. Der Riskmanager arbeitet deshalb mit Rolf Hofmiller und Karl Scheck nun daran, das Riskmanagement im Bewusstsein der Fahrer wachzuhalten und bei Bedarf sofort an den einzelnen Stellschrauben zu drehen. Denn Ziel bei Seeberger ist es, keinen Badewanneneffekt entstehen zu lassen, sondern das erreichte Niveau zu halten. A. Schneider

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