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Firmenwagen für alle

30.09.2008 12:02 Uhr
Firmenwagen für alle

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Firmenwagen für alle

Die ZF Friedrichshafen AG rollt an ihren deutschen Standorten ein Modell aus, über das sie jedem Mitarbeiter einen Firmenwagen mittels Entgeltumwandlung stellen kann. Dabei dürfen maximal 25 Prozent des Brutto-

entgelts für die Full-Service-Rate ausgegeben werden. Rund 320 Beschäftigte nutzen bereits das Angebot.

Vor gut zwei Jahren hat die zentrale Personalabteilung der ZF Friedrichshafen AG mit einem großen Projekt begonnen: Alle Mitarbeiter sollen auf Wunsch einen Firmenwagen mittels Entgeltumwandlung erhalten. Mit der Einführung des Modells ist ZF am 1. Juni 2006 gestartet.

Seither können Führungskräfte die Option nutzen. Danach folgte das Roll-out für alle Mitarbeiter an verschiedenen Standorten: von Friedrichshafen über Schweinfurt und Bremen bis zu den Standorten in Bonn, Damme und Simmern. "Demnächst kommen noch drei weitere große Standorte in Lemförde, Passau und Saarbrücken hinzu", sagt Katrin Fichtl, zuständig für Grundsatzfragen in der Abteilung Zentrale Personalangelegenheiten bei ZF. Sobald das Projekt komplett aufgesetzt ist, werden über 30.000 Mitarbeiter Zugang zu einem Firmenwagen haben. Derzeit sind es etwas mehr als 16.000 Mitarbeiter.

Die Beweggründe, eine Entgeltumwandlung mittels Firmenwagen bei ZF einzuführen, sind vielschichtig. Zum einen will das Unternehmen einen Motivationsanreiz für die Mitarbeiter schaffen und eine adäquate Zusatzleistung als Automobilzulieferer bieten. Zum anderen soll damit auch die Attraktivität als Arbeitgeber für Fach- und Führungskräfte gesteigert werden. "Bei uns sind nur die obersten beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands dienstwagenberechtigt. Ein Abteilungsleiter ist daher beispielsweise nicht dienstwagenberechtigt, selbst wenn er eine größere Anzahl an Mitarbeitern führt", erläutert Detlef Gagg, Leiter Arbeitsbeziehungen des ZF-Konzerns. Das Entgeltumwandlungsmodell soll unter anderem hierfür neue Perspektiven öffnen und ein Signal setzen.

Entwickelt haben Katrin Fichtl und Detlef Gagg das Modell gemeinsam mit Udo Fischer, stellvertretender Leiter Einkauf Betriebsbedarf und Leiter des Lieferantenmanagements bei ZF. Unterstützt wurden sie von der GE Auto Service-Leasing GmbH (GE ASL), die als Full-Service-Dienstleister fungiert und die Abwicklung übernimmt.

Das Modell im Detail

Das Gerüst der Entgeltumwandlung basiert auf einigen wesentlichen Kriterien. Demnach steht jedem Mitarbeiter ein Anteil von maximal 25 Prozent des Bruttoentgelts zur Verfügung, den er einsetzen darf für eine monatliche Full-Service-Leasingrate, die alle Kosten inklusive einer Kraftstoffpauschale abbildet. Im Rahmen dessen können die Mitarbeiter aus der Fahrzeugpalette aller Hersteller ihren Firmenwagen wählen. "Da die Fahrer ihre Laufzeiten und -leistungen für die Leasingverträge und Fahrzeuge individuell online kalkulieren und dort die Kosten permanent aktualisiert werden, sind die Full-Service-Leasingraten relativ treffsicher", sagt Detlef Gagg.

Den Grenzwert von 25 Prozent haben die Personaler zusammen mit dem Betriebsrat anhand der Kosten ermittelt, die einem Werksarbeiter entstehen, wenn er für sich und seine Familie einen VW Passat Variant 2.0 TDI mit einigen Ausstattungskomponenten wie CD-Player leasen würde. "Denn unser Ziel ist von Anfang an gewesen, den Mitarbeitern ein vernünftiges Auto für ein Einkommen x zu bieten", so Gagg. Damit auch die Konditionen von ZF voll greifen, laufen alle Fahrzeuge ausschließlich über das Unternehmen. Für die Nutzung der Full-Service-Bausteine werden an die Mitarbeiter eine Servicecard sowie eine Tankkarte von Aral oder Shell ausgegeben.

Inzwischen sind über das Entgeltumwandlungsmodell rund 320 Firmenwagen geleast, die alle nach der Ein-Prozent-Regelung versteuert werden. Dabei dominieren mit einem Anteil von rund 70 Prozent die Dieselmotorisierungen und zirka 85 Prozent aller Fahrzeuge sind mit einem 2,0-Liter-Motor ausgestattet. Fast 50 Prozent der Firmenwagen kommen aus dem VW-Konzern, 23 Prozent stellt BMW und Mercedes-Benz rund acht Prozent. Aber auch Ford (fünf Prozent), Opel (vier Prozent), Peugeot und Toyota (jeweils drei Prozent) sowie Volvo (zwei Prozent) sind vertreten.

"Da wir alle Marken zulassen, befinden sich auch Nissan-, Mitsubishi-, Honda-, Mazda- und Renault-Modelle unter den Firmenwagen", sagt Udo Fischer. Durch die Wahlfreiheit sind außerdem die Fahrzeugaufbauten bunt gemischt. Die Kombis und Limousinen übernehmen zwar mit 81 Prozent die Vorherrschaft, aber auch Cabrios, SUV, Coupés und Vans befinden sich im Fuhrpark. "Topseller sind jedoch der VW Passat, 3er BMW und Audi A4", so Fischer. Die Laufleistungen und Laufzeiten der Verträge variieren wiederum stark. Zwischen 24 bis 48 Monate reicht die Spannbreite, wobei eine durchschnittliche Laufzeit von 40 Monaten ermittelt wurde. Die Laufleistung bewegt sich im Durchschnitt bei 17.500 Kilometern pro Jahr.

Online-Plattform als Zentrale

Die rund 300 Firmenwagen sind aber erst der Anfang. Denn je mehr Standorte das Modell implementieren, desto größer wird die Zahl der Fahrzeuge. Auf 600 bis 1.000 Einheiten schätzen die Verantwortlichen bei ZF das Potenzial, sobald alle Gesellschaften angeschlossen sind. Infolgedessen hat ZF von vornherein eine Prämisse gesetzt: Die Prozesse müssen weitestgehend online abgewickelt werden, um den internen Verwaltungsaufwand so gering wie möglich zu halten.

Interessierte Mitarbeiter bekommen daher eine Kennung und ein Passwort per Mail, mit denen sie sich auf der ASL-Plattform einloggen. "Etwa 5.200 Logins zum Online-Kundencenter haben wir schon vergeben", sagt Christian Schüßler, Key-Account-Manager bei GE ASL. Dort informieren sich die Mitarbeiter, konfigurieren ihr Fahrzeug und kalkulieren die Leasing-raten, drucken den Fahrzeugüberlassungsvertrag und die Dokumente zum Entgeltverzicht aus. "Für Fragen stehen ferner Ansprechpartner im Innendienst bereit, deren Kontaktdaten den Nutzern über die Plattform zugänglich sind", so Schüßler.

ZF selbst tritt nur bei der Bestellung in Aktion, wenn die Genehmigung des Vorgesetzten und der Personalabteilung ansteht. Auch mit der Auslieferung der Fahrzeuge und der Abholung hat ZF nichts zu tun. "Dafür haben wir ein Logistikpaket geschnürt, das sich aus einem Mittelwert für die Übernahme des Hol- und Bring-Services über alle Hersteller errechnet und in der Leasingrate eingepreist ist", erklärt Schüßler.

Der Aufwand im Unternehmen hält sich dadurch in Grenzen. "Demgegenüber sind die Vorteile für Mitarbeiter beachtlich. Sie profitieren neben den ZF-Konditionen für die Fahrzeuge zum Beispiel auch vom kostengünstigen und umfangreichen Versicherungspaket, das neben einem Schutzbrief und einer GAP-Deckung auch die Festschreibung der Versicherungsprämien über die gesamte Vertragslaufzeit enthält. So etwas findet sich im Markt sehr selten", sagt Udo Fischer. Das Modell soll den Fahrern somit ein Rundum-sorglos-Paket gewährleisten.

Katrin Fichtl, Detlef Gagg und Udo Fischer sind sich einig, dass sie das auch erreicht haben. A. Schneider

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