Der Innenraumfilter sorgt im Auto für ein gutes Klima, denn er filtert nicht nur Feinstaub aus der Luft, der in Abgasen und Bremsen- sowie Reifenabrieb enthalten ist, sondern auch Pollen und unangenehme Gerüche. In den letzten Jahren hat sich in der Filtertechnik viel getan, denn neue Filter mit HEPA-Technik (High Efficiency Particulate Air Filter) lassen mittlerweile auch Partikel bis 0,1 Mikrometer Größe nicht passieren, selbst Viren werden eingefangen. In Elektroautos ist zudem der Trend zu beobachten, dass hier größere und mehr Filter zum Einsatz kommen (siehe Interview mit Thorsten Rafalzik von Meyle auf S. 26). Wir haben bei den Herstellern nachgefragt, was es momentan an neuen Filtertechnologien gibt.
Innenraumfilter - Allergiker können aufatmen
Pünktlich zur Allergie-Saison hatte Bosch den neuen Innenraumfilter Filter+Pro vorgestellt, der nach einer unabhängigen lufthygienischen Prüfung für Allergiker zertifiziert wurde. Dafür sorgen mehrere aufeinander abgestimmte Filterschichten. Eine antimikrobielle Schicht soll effektiv Viren, Bakterien und Pollen zurückhalten und wirkt gegen Schimmelwachstum. Gesundheitsschädliche und übelriechende Gase werden durch die Aktivkohleschicht neutralisiert und die ultrafeine Mikrofaserschicht soll laut Bosch mehr als 98 Prozent der Feinstaubpartikel ab einer Größe von 2,5 Mikrometern zurückhalten. Das Innenraumfilter-Programm von Bosch ist für 95 Prozent aller Hybrid- und Elektrofahrzeuge und für 96 Prozent aller Pkw in Europa erhältlich.
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Optimalen Schutz vor Allergenen im Fahrzeug verspricht auch der Filter-Experte Mann+Hummel. Deren Innenraumfilter enthält eine biofunktionale Beschichtung und soll damit zu nahezu 100 Prozent vor Stickoxiden, Feinstaub, Allergenen und Schimmel schützen. Auch Schadgase und unangenehme Gerüche werden effektiv eliminiert und Viren-Aerosole filtriert. Laut Mann+Hummel ist es sinnvoll, den Innenraumfilter jährlich zu wechseln, denn um seine Filtrationsleistung zu erhalten, muss der Filter alle 15.000 Kilometer oder einmal pro Jahr gewechselt werden. Ärgerlich, wenn das nicht zeitgleich mit der Inspektion passieren kann. Mann+Hummel bietet laut eigenen Angaben eine Marktabdeckung von 96 Prozent in Europa an.
Innenraumfilter sind aus der Medizin bekannt
Mit dem Meyle-PD-Innenraumluftfilter hat der Hamburger Hersteller Meyle einen Filter entwickelt, der neben Abgasen, Ruß, Ozon und Pollen speziell Feinstaub und Stickoxide (NOx) filtern kann. Anders als bei herkömmlichen Innenraumluftfiltern sollen beim Meyle-PD-Filter abgeschiedene Stickoxide im Filtermaterial mit Aktivkohle chemisch als Salz gebunden und auch bei der Entsorgung nicht wieder freigesetzt werden. Als neueste Errungenschaft bietet Meyle auch HEPA-Filter für ausgewählte Elektroautos an, die 99,9 Prozent aller Partikel, die größer als 0,1 Mikrometer sind, aus der Luft filtern können. Dazu zählen Viren, Bakterien, toxische Stäube und Aerosole.
Der italienische Hersteller UFI Filters setzt ebenfalls auf HEPA-Filter und produziert diese seit 2021 für die Innenraumluft-Filtration von den batterieelektrischen Fahrzeugen. Die Filter haben laut UFI Filters eine mittlere bis sehr hohe Filtereffizienz, die sich bereits im Gesundheitswesen und auch in der Medizin bewährt hat. Diese Filter gewährleisten eine Effizienz von 99,975 Prozent bei Partikeln, die kleiner als 0,3 Mikrometer sind - das ist 1.000-mal kleiner als der Durchmesser eines normalen Haares.