Wer Sperriges oder Schmutziges transportiert, tut das selten im Kofferraum seines Autos. Baumaterialien, Grünschnitt und Co. lädt man stattdessen lieber in den Anhänger. Das Fahren des Gespanns ist jedoch nicht immer so einfach wie es aussieht. Und auch schon vor Fahrtantritt kann man einiges falsch machen.
Zunächst ist das Sichern der Ladung wichtig. Auch kleine und leichte Teile werden festgeschnallt oder durch eine Plane oder Netz gesichert, damit sie bei einer Vollbremsung nicht zu gefährlichen Geschossen werden. Schweres Ladegut sollten immer in der Nähe der Achsen platziert werden, wo es am wenigsten negative Auswirkungen auf die Fahrstabilität des Anhängers hat. Zu beachten ist auch, dass der Kofferraum des Zugfahrzeugs nicht schwer beladen wird, da sonst unter Umständen das Heck zu stark in die Knie geht und der Anhänger nicht mehr sicher auf der Kupplung sitzt.
Wer nicht weiß, wie viel sein Pkw ziehen kann oder an den Haken nehmen darf, dem hilft ein Blick in die Fahrzeugpapiere. Generell müssen bei der Nutzung eines Anhängers zwei Werte beachtet werden: die Anhängelast und die Stützlast. Die höchste zulässige Anhängelast ist das größte tatsächliche Gewicht eines an ein Kraftfahrzeug anzukuppelnden Anhängers, mit dem das Kraftfahrzeug in Betrieb genommen werden darf. Die Stützlast ist das Gewicht, mit der der Anhänger auf die Anhängekupplung des Zugfahrzeugs drückt. Als Anhaltspunkt, ob alles in Ordnung ist, dient ein Blick auf die Seitenansicht des Gespanns. Beide Komponenten müssen im beladenen Zustand eine gerade Linie bilden. Ist ein Knick zu sehen, gerät das Gespann leicht ins Schleudern und der Bremsweg verlängert sich. Damit Auto und Hänger sicher zusammenhalten, muss der Anhänger mit mindestens vier Prozent seines Gesamtgewichts und mindestens 25 Kilo auf die Kupplung drücken. Die Stützlast darf dabei weder den zulässigen Wert für die Anhängerkupplung noch den für die Zugdeichsel überschreiten. Die Angaben dazu finden sich auf den jeweiligen Typenschildern.
Kurven mit Bedacht angehen
Besondere Vorsicht ist während der Fahrt geboten. Da der Hänger ausschwenken kann, müssen Kurven mit Bedacht angegangen und meist im größeren Radius gefahren werden. Der Bremsweg wächst deutlich, sodass sich ein besonders großer Abstand zum Vordermann empfiehlt. Auch die Seitenwindempfindlichkeit nimmt bei Anhängern mit Aufbau stark zu. Wer es mit dem Anhänger eilig hat, besorgt sich für sein Gespann eine Tempo-100-Genehmigung bei der Kfz-Zulassungsstelle. Damit darf man dann, statt der üblichen 80 km/h, mit bis zu 100 km/h fahren. Dafür muss das Fahrzeug jedoch unter anderem über ABS verfügen und Reifen nutzen, die weniger als sechs Jahre alt sind. (SP-X)