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Fahrdienst-Vermittler: Uber sucht Gespräch mit Bundesländern

18.05.2018 03:29 Uhr
Uber will im Sommer mit Bundesländern und deutschen Städten sprechen.

Uber versuchte einst, auch in Deutschland den Verkehrsmarkt mit Privatleuten als Fahrer aufzumischen. Dieser Dienst ist hierzulande längst Geschichte, doch der Ruf ist immer noch ramponiert. Kann ein weiterer Neuanfang das ändern?

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Der umstrittene Fahrdienst-Vermittler Uber will im Sommer einen neuen Anlauf unternehmen, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Für Juli seien Gespräche mit Vertretern von einzelnen Städten und Bundesländern geplant, kündigte Uber-Geschäftsführer Barney Harford in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur an.

Uber ist derzeit nur als Vermittler von Taxis und Mietwagen mit Chauffeur in Berlin und München aktiv. Der bekannteste Uber-Dienst, bei dem Privatleute im eigenen Auto Fahrgäste befördern, wurde dagegen in Europa nach rechtlichen Niederlagen aufgegeben.

Deutschland sei ein "riesiger Markt", sagte Harford. Uber könne den Städten dabei helfen, die Transport-Optionen wirklich zu erweitern und die Entwicklung umweltfreundlicher Kommunen voranzutreiben. "Uber gilt vielerorts als eine Art Leuchtturm der Innovation. Die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen, die wir auf Städte und Länder haben, sind stark spürbar."

Unterschiedliche Dienste im Blick

Uber wolle mit den Städten in Deutschland eine echte Partnerschaft eingehen. Dabei gehe es nicht nur um den Mietwagen-Kerndienst UberX und den Limo-Service UberBlack, sondern auch um andere Transport-Angebote: Künftig will Uber auch E-Bikes und Nahverkehrsdienste bis hin zum Flugtaxi vermitteln. "Für das senkrecht startende Flugtaxi Uber Elevate hoffen wir auf einen kommerziellen Erstflug bis zum Jahr 2022." Dabei betont das Uber, man habe auch kein Problem habe, wenn Nutzer der App nur andere Fortbewegungsmittel und keine Fahrten mit Uber-Wagen nähmen.

Uber setzt unter anderem im Heimatmarkt USA auch stark auf den Mitfahrdienst UberPool, bei dem mehrere Fahrgäste, die in etwa in eine Richtung wollen, unterwegs in ein Auto zusteigen. In Deutschland wird dieser Service bisher nicht angeboten.

Harford betonte, Uber werde noch viele Jahre auf menschliche Fahrer angewiesen sein. Autonome Fahrzeuge seien vermutlich erst in zehn bis 15 Jahren soweit, in einem größeren Umfang Fahrgäste zu transportieren. Uber habe zwar erheblich in die Technologie für selbstfahrende Autos investiert. "Aber das ist keine Entwicklung, die in kurzer Zeit passieren wird. Unsere Bemühungen sind wichtig, aber nicht etwas, was diese Branche in den nächsten zwei bis fünf Jahren maßgeblich verändern wird." Die Roboterwagen von Uber stehen derzeit still, nachdem eines der Autos bei einer nächtlichen Fahrt eine Fußgängerin im US-Staat Arizona tötete. Ihr Betrieb könnte in einigen Monaten nach dem Untersuchungsbericht der Behörden wieder aufgenommen werden.

Uber hatte unter der Führung des Mitgründers Travis Kalanick jahrelang auf eine aggressive globale Expansion oft unter Missachtung geltender Regeln gesetzt. Das brachte dem Start-up in Finanzierungsrunden eine Bewertung von bis zu 70 Milliarden Dollar ein - aber auch erbitterte Konflikte mit Taxiunternehmen und Behörden. Unzufriedene Investoren verdrängten Kalanick nach Kritik an Arbeitsbedingungen und Unternehmenskultur bei Uber von der Firmenspitze. Der neue Chef Dara Khosrowshahi versucht einen Neuanfang mit verantwortungsvollem Wachstum und besonnenem Auftreten. (dpa)

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