Eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen bis zum Jahr 2020? Wenn man sich die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage von LeaseTrend ansieht, scheint das wenig realistisch zu sein. Die Leasinggesellschaft hat vor dem Hintergrund der zunehmenden Belebung des Leasingsmarkts 100 mittelständische Unternehmen und Selbstständige zum Einkauf ihrer Dienstfahrzeuge befragt. Während etwa die Hälfte der Antwortenden für das laufende Jahr keine Anschaffung neuer Fahrzeuge plant, wollen 44 Prozent noch in diesem Jahr in neue Dienstwagen investieren. Dabei werden die Marken VW, Audi, Mercedes und BMW gegenüber Importeursfahrzeugen klar bevorzugt. Fahrzeugklasse und Händlerrabatte hat LeaseTrend dabei als wichtigste Entscheidungskriterien identifiziert, alternative Antriebe spielen dagegen kaum eine Rolle. E-Skepsis Mehr noch: Nur für ein Prozent der Befragten kommt trotz steigender Benzinkosten der Kauf eines E-Mobils in Frage. Laut LeaseTrend würden die Unternehmen und Selbstständigen sogar eher eine verbrauchsoptimierte Routenplanung oder weniger Fahrten wählen - und auf kürzeren Strecken auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen oder zu Fuß gehen. LeaseTrend-Chef Gerhard Fischer erklärt: "Das liegt unter anderem an den hohen Anschaffungskosten. Immerhin liegt der Aufpreis für ein E-Mobil bei rund 50 Prozent. Da muss man schon einige Kilometer fahren, damit sich die Kosten amortisieren - vorausgesetzt, dass die Strompreise stabil bleiben und sich nicht analog zu den Bezinpreisen entwickeln." Auch der enge Aktionsradius und die fehlende Infrastruktur nennt die Leasinggeber in einem aktuellen Newsletter als Gründe für die E-Skepsis. Eine Million Elektrofahrzeuge bis 2020 - das ist ambitioniert. Gerhard Fischer unterstreicht das, indem er auf derzeitige Zulassungszahlen hinweist: Zum 1. Januar waren gerade einmal 2.307 E-Mobile beim Kraftfahrt-Bundesamt registriert. Far to go ... (sl)