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Elektromobilität: Hendricks knöpft sich Autobranche vor

10.07.2017 09:09 Uhr
Barbara Hendricks
Hendricks fordert von der deutschen Autoindustrie mehr Tempo bei der Elektromobilität.
© Foto: BMUB/Harald Franzen

Fahrverbote für schmutzige Diesel? Nur das letzte Mittel, meint Umweltministerin Hendricks. Doch klar sei: Die Autohersteller müssten sich bewegen, vor allem im Bereich alternative Antriebe.

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Bundesumweltministerin Barbara Hendricks mahnt die deutschen Autobauer zu mehr Tempo beim Umstieg auf alternative Techniken wie den Elektroantrieb. "Wenn die deutsche Autoindustrie so weitermacht wie bisher, wird sie in spätestens zehn Jahren auf dem Weltmarkt ernste Probleme haben", sagte die SPD-Politikerin der 'Rheinischen Post' (Samstag). Der Druck aus anderen Ländern nehme zu, vor allem aus China, sagte sie. "Und das ist auch gut so."

Die Autoindustrie hierzulande sei in der Vergangenheit weltweit so erfolgreich gewesen, weil die besten technologischen Innovationen aus Deutschland kamen. "Warum soll das nicht auch bei alternativen Antrieben so sein?", fragte sie.

Auf die Frage, ob es - wie in Stuttgart geplant und in anderen Städten diskutiert - Fahrverbote für schmutzige Dieselfahrzeuge geben sollte, sagte Hendricks: "Die können allenfalls das letzte Mittel sein." Die Autoindustrie sei jetzt in der Verantwortung, dass es dazu nicht kommt. So habe der Diesel eine steuerliche Bevorzugung nur verdient, wenn er sein Umweltversprechen einhält. "Im Moment sieht es nicht danach aus." Außerdem schlug die Ministerin vor, angesichts der hohen Dieselquote bei Dienstwagen Steuerprivilegien für solche Fahrzeuge an deren Emissionen zu koppeln.

Zwischen 2008 und 2016 ist die Zahl der Diesel-Pkw um mehr als 44 Prozent gestiegen. Auch 2016 war die Luft in deutschen Städten nach Messungen des Umweltbundesamts zu stark mit Stickstoffdioxid belastet.

"Tausende Arbeitsplätze stehen auf der Kippe"

Die IG Metall warnte, mögliche Fahrverbote hätten "gravierende Auswirkungen in den unterschiedlichsten Bereichen". Weil viele Autohersteller und Zulieferer ihre Produktion verstärkt vom Diesel auf Otto-Motoren umstellten, wodurch "etliche tausend Arbeitsplätze auf der Kippe stehen", schrieb Gewerkschaftschef Jörg Hofmann in einem Brief an Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Hofmann forderte, rasch "wirksame Übergangslösungen zu verabreden". Über das Schreiben hatte zuvor das Magazin "Der Spiegel" (Samstag) berichtet.

Für den 2. August ist ein "Nationales Forum Diesel" geplant, an dem Autohersteller sowie verschiedene Ministerien teilnehmen sollen. (dpa)

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