Wer sein Elektroauto an einer Schnellladesäule aufladen will, hat in Deutschland mit dem CCS-Anschluss die besten Chancen. Rund 50 Prozent der rund 1.300 öffentlichen Stromzapfstellen mit hoher Ladeleistung sind mit dem passenden Kabel ausgerüstet, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des Parlaments hervor geht. Den Konkurrenz-Standard Chademo bedienen demnach nur 42 Prozent der deutschen Schnellladestationen.
Dass CCS die Nase vorn hat, verwundert nicht. Der Stecker wurde in der EU 2014 als Standard für das Schnellladen festgelegt. Und auch die deutsche Ladesäulenverordnung (LSV) schreibt ihn seit 2016 für Schnellladesäulen vor, während ein Chademo-Anschluss freiwillig bleibt.
Bei deutschen E-Autos ist CCS Standard, bei amerikanischen und vielen asiatischen Modellen ebenfalls. Der nicht kompatible Konkurrenz-Standard Chademo wird vor allem von den japanischen Marken Nissan und Mitsubishi genutzt. Auch der aktuelle Kia Soul EV und die PSA-Elektroautos Citroën C-Zero und Peugeot Ion sind mit der Technik ausgerüstet.
Dass man ein Chademo-Auto mittelfristig nicht mehr an einer Schnellladestation aufladen kann, ist jedoch nicht zu befürchten. Vor allem an Multi-Chargern entlang der Hauptverkehrsachsen dürfte es auch künftig ausreichend passende Anschlusskabel geben. Dazu kommt: Entschieden ist der Steckerstreit noch lange nicht. Bislang ist etwa noch unklar, welchen Standard Toyota bei einem Eintritt in den E-Auto-Markt verwenden will. Immerhin sind die Japaner weltweit die Nummer zwei unter den Autoherstellern. (sp-x)