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Elektrifizierung: Fünf Fakten zum induktiven Laden

02.07.2018 11:21 Uhr
Induktives Laden bei BMW
BMW bietet derzeit als erster Hersteller ein induktives Ladesystem an.
© Foto: BMW

Das umständliche Laden ist neben der begrenzten Reichweite ein Problem für die Akzeptanz von E-Autos. Induktive Systeme sollen das Beladen von E-Autos künftig komfortabler machen – allerdings hat auch das Nachteile.

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Funktionsweise: Induktives Laden kennt man seit Jahren von der elektrischen Zahnbürste. In der Basisstation wird mit Hilfe von Strom in einer Sende-Spule ein Magnetfeld erzeugt, das auf die Empfangs-Spule im Handgriffteil wirkt und dort eine Spannung induziert. Beim Auto findet sich die Empfangs-Spule im Unterboden, gesendet wird von einer Spule auf der Fahrbahnoberfläche. Die frei werdende elektromagnetische Strahlung ist extrem gering und gilt als für den menschlichen Organismus ungefährlich.

Kosten: Bislang bietet einzig BMW für seinen Plug-in-Hybriden 530e ein induktives Ladesystem an. Die ab Werk eingebaute fahrzeugseitige Komponente kostet 890 Euro, das Gegenstück für den Boden schlägt mit 2.315 Euro zu Buche. Dazu kommen die Kosten für Kabel, Stecker und einen überfahrfesten Kabelschacht sowie für die Montage. Die Preise dürften in Zukunft tendenziell fallen, wenn auch die Konkurrenz oder Zulieferer ähnliche Systeme anbieten. Unter anderem Mercedes hat bereits entsprechende Pläne verkündet.

Geschwindigkeit: Der Reiz des induktiven Ladens liegt in seinem Komfort, nicht in der Schnelligkeit. Beim BMW-System beträgt die Ladeleistung gerade einmal 3,2 kW und damit etwa auf dem Niveau einer normalen Haushaltssteckdose. Allerdings ist der Wirkungsgrad ein paar Prozentpunkte geringer als beim Laden per Kabel. Für das Laden eines aktuellen Durchschnitts-E-Mobils über Nacht reicht das Tempo aber. Und auch für das kurzzeitige Gratisstrom-Nachfassen auf dem Supermarktparkplatz.

Nachteile: Drahtloses Laden hat auch Nachteile. Zwischen Sendeantenne und Empfänger geht Leistung verloren, rund zehn Prozent. Der Schwund ist umso geringer, je exakter die beiden Spulen aufeinander liegen und je kleiner ihr Abstand ist. Während der optimale Aufbau der Anlage in der heimischen Garage noch problemlos sein dürfte, könnte genau das in freier Wildbahn schwierig werden. Der Unterboden eines SUVs ist halt per Definition weiter vom Asphalt entfernt als der eines Sportwagens.

Nicht nur im E-Auto: Induktives Laden gibt es im Auto nicht nur beim Auffüllen des Stromvorrats der Traktionsbatterie. Immer mehr Hersteller bieten kabellose Ladestationen für das Handy an, häufig zu saftigen Aufpreisen von mehreren hundert Euro. Günstiger zu haben sind häufig Nachrüstsysteme. Allerdings können in beiden Fällen nur Smartphones mit der passenden Hardware geladen werden, in der Regel neuere und hochpreisigere Modelle. Für das Laden selbst hat sich mittlerweile der Qi-Standard durchgesetzt, den die meisten induktionsgeeigneten Geräte beherrschen. (SP-X)

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