Angesichts des deutschen Aufholbedarfs bei der E-Mobilität empfehlen Experten der Bundesregierung, den Umweltbonus für Elektroautos vorerst beizubehalten. Er solle so lange gezahlt werden, bis das Ziel von einer Million E-Autos erreicht sei, sagte der Chef der beratenden Nationalen Plattform Mobilität (NPE), Henning Kagermann, am Mittwoch in Berlin. Der steigende Marktanteil der Elektromobilität sei "kein Selbstläufer".
Der Kauf eines batteriebetriebenen Autos wird mit einem Umweltbonus von 4.000 Euro und der eines Plug-in-Hybrid-Neufahrzeugs mit 3.000 Euro bezuschusst. Bund und Autoindustrie tragen jeweils die Hälfte bei. Die über den Energie- und Klimafonds zu Verfügung stehenden Bundesmittel betragen 600 Millionen Euro.
Vom Ziel, bis 2020 eine Million Elektroautos auf der Straße zu haben, ist Deutschland dennoch weit entfernt. Es soll der NPE zufolge nun 2022 erreicht werden.
Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) reagierte zurückhaltend. Die Ergebnisse des Abschlussberichts der Plattform müssten nun politisch ausgewertet werden. "Jetzt müssen wir uns natürlich Gedanken machen, was für Vorschläge wir nehmen. Da ist der Umweltbonus ein Baustein", sagte er. Förderinstrumente und Fördermittel gebe es ausreichend. Man müsse einen größeren Mittelabfluss erreichen, indem man etwa verhindere, dass die Förderung "an irgendeiner kleingedruckten rechtlichen Regelung" scheitere. (dpa)