Deutschland hat die Technologieführerschaft bei der Elektromobilität zurück erobert. Mit neuen, technisch hochwertigen Modellen wie dem BMW i3 und dem VW Golf GTE verdrängten die heimischen Hersteller im dritten Quartal die zuvor führenden Südkoreaner, wie aus dem Elektromobilitäts-Index der Unternehmensberatung Roland Berger hervorgeht. Korea habe es zwar erstmals geschafft, eine vollwertige Serienproduktion zu etablieren, bleibe aber hinsichtlich der technischen Leistungsfähigkeit hinter den Erwartungen zurück, so die Studie. Auf Rang drei sehen die Experten Japan, gefolgt von Frankreich, China, den USA und – mit großem Abstand Italien.
Während die aufwendigen deutschen E- und Plug-in-Hybrid-Modelle in Sachen Technologie für einen Spitzenplatz sorgen, macht die teure Bauart der heimischen Branche das Leben in anderer Hinsicht schwer. Vor allem bei der Nachfrage. So sieht die Studie Deutschland nur auf Rang vier unter den Leitmärkten der neuen Technik. Auf den ersten drei Plätzen liegen gleichauf Frankreich, Japan und die USA. Die französischen Autobauer setzen bereits seit Jahren mit aller Macht auf das E-Auto und haben ihm bereits den weltweit höchsten Marktanteil von 0,79 Prozent erobert. Japan und die USA holen allerdings kräftig auf, in beiden Ländern wuchs der E-Mobil-Absatz in den vergangenen zwölf Monaten um 20 Prozent.
Geschwächter Standort
Die mäßige E-Auto-Nachfrage hierzulande schwächt auch Deutschlands Position als Produktionsstandort. An der Spitze dieses Teil-Rankings liegen die USA und Japan mit einem erwarteten Produktionsvolumen von 450.000 Fahrzeugen bis 2016. Dann folgen auch aufgrund der starken Akku-Fertigung China und Südkorea. Deutschland landet auf dem fünften Platz knapp vor Frankreich. Das Schlusslicht bildet Italien. (Holger Holzer/sp-x)