Im Businessanzug
Kann der neue Citroën C4 ab dem 13. November bei Flottenkunden punkten? Die erste Ausfahrt.
Um es gleich vorwegzunehmen: Der neue Citroën C4 ist ein sachlicher wie praktischer Vertreter der Kompaktklasse, von früheren Extravaganzen wie feststehender Lenkradnabe oder Parfümspender sich hat der Golf-Jäger mittlerweile verabschiedet.
Im gut sitzenden Business-anzug, was die gefällige Optik anbelangt, möchte der Franzose also ab dem 13. November im Revier des Platzhirschen wildern. Besonders begehrte Beute: Geschäftskunden mit einem Sinn fürs Praktische.
Denn hier bietet der um fünf Zentimeter auf 4,33 Meter gewachsene C4 einiges. Allen voran ein sagenhaftes Kofferraumvolumen von 408 Litern (+88 Liter). Der um 13 Zentimeter kürzere VW Golf schluckt 350 Liter, der 4,34 Meter lange Ford Focus 395 Liter. Vorbei die Zeiten, als sich der C4 für die 314 Liter Ladevolumen rechtfertigen musste. Dank der 2/3 zu 1/3 klappbaren Rücksitzlehne wächst das Ladeabteil für größere Frachten.
Auch das Futter innen, um im Businessanzug-Bild zu bleiben, macht deutlich mehr her als bislang. Vorne fühlt man sich auf den ordentlichen Sitzen gut untergebracht, die verwendeten Materialien und die klare Armaturenstruktur wissen zu gefallen. Praktisch: die großen Ablagen in den vorderen Portalen, ideal für den Transport der handelsüblichen 1,5-Liter-Flaschen.
Eine Reihe dahinter ist das Raumangebot für die Fondpassagiere im Fünftürer, das dreitürige Coupé gibt es in Erwartung des neuen DS4 nicht mehr, guter Durchschnitt.
Doch Citroën wäre nicht Citroën, wenn es nicht Neues aus der Rubrik „Spielerei“ zu vermelden gäbe: Bei der Tachobeleuchtung kann der Fahrer kreativ werden sowie sich als DJ polyphoner Warntöne versuchen.
Antriebsseitig stehen sieben Euro-5-konforme Triebwerke parat (95 bis 156 PS) – größtenteils alte Bekannte. Wir waren mit dem kräftigen HDi 150 (5,2 Liter, 136 g/km CO2) unterwegs, der im Zuge der Euro-5-Umstellung nun zehn PS mehr mobilisiert.
Zusammen mit dem präzisen Sechsganghandschalter und dem lobenswert komfortabel abgestimmten Fahrwerk schlüpft der C4 schnell in die Rolle des Business-Cruisers. Lästige Fahrbahnunebenheiten und nervige Geräusche dringen erst gar nicht bis zum Fahrer vor. Nur die Lenkung könnte eine Spur direkter sein.
Vorzeigemotor ist der genügsame e-HDi 110. Dank etwa Start-Stopp 2.0, Rekuperation, Spritsparreifen Michelin Energy Saver, modifiziertem EGS6-Getriebe und aerodynamischem Feinschliff steht ein Normverbrauch von 4,2 Litern (CO2 109 g/km) im Datenblatt. Ein Wert wie beim HDi 90.
Flottenkunden dürften in puncto Restwerte schätzen, dass jetzt ein gesenkter Einstiegspreis statt Rabattitis auch für den C4 gilt. Bei 13.403 Euro geht‘s los. Dafür bietet die Basis Attraction stets unter anderem sechs Airbags, ESP, Schaltpunktanzeige und manuelle Klimaanlage.
Das erste Treffen mit dem neuen C4 – ein vielversprechender Business-kontakt. PN
- Ausgabe 11/2010 Seite 46 (324.4 KB, PDF)