Die Mehrheit der in Deutschland neu verkauften SUV verfügt über kompakte Maße und ist höchstens so lang wie ein VW Golf. "Der Trend zu kleinen SUV speist das Wachstum", sagt Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen. "52 Prozent aller in den ersten vier Monaten neu zugelassenen SUV in Deutschland hatten Golf-Länge oder weniger." Zwar seien 75 Prozent der SUV breiter als ein Golf. Aber "SUV mit Riesenmonster gleichzusetzen, ist einfach falsch", betont Dudenhöffer mit Blick auf Kritik an den als Spritfressern und CO2-Schleudern verschrienen Modellen.
Der Marktanteil der Stadtgeländewagen habe in den ersten vier Monaten dieses Jahres erstmals die 30 Prozent überschritten. Der SUV sei inzwischen das Auto der Normalbürger, keine andere Karosserieform habe einen so hohen Privatkundenanteil, berichtet der Experte. Firmenzulassungen machten bei Kombis 40, bei Limousinen 30, bei SUV nur 21 Prozent aus. Allradantrieb hätten heute nur noch 42 Prozent der SUV, "Tendenz weiter fallend."
Überraschend sei, dass bei Jaguar 70 Prozent der verkauften Autos SUV sind und bei Volvo 68 Prozent. Auch bei Alfa-Romeo, Rolls-Royce, Porsche, Lamborghini und Maserati ist jedes zweite in Deutschland verkaufte Fahrzeug ein SUV. Weit unter dem Durchschnitt liegen VW mit 24 und Mercedes mit 21 Prozent.
Von den 1,190 Millionen Neuzulassungen in den ersten vier Monaten des Jahres waren 372.262 oder 31,3 Prozent SUV. Bis Jahresende werde der SUV zum ersten Mal die Millionengrenze knacken - und das Ende der Fahnenstange sei noch lange nicht erreicht, sagt Dudenhöffer voraus. In der Schweiz komme der SUV bereits auf 44 Prozent, und in den USA werde der klassische Pkw "eine aussterbende Gattung". (dpa)