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Der Preis der Flexibilität

26.02.2010 12:02 Uhr
Der Preis der Flexibilität

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Der Preis der Flexibilität

Um kurzfristig Mobilität sicherzustellen oder um sich nicht langfristig zu binden, mieten Fuhrparks Fahrzeuge an. Doch dieses Plus an Freiheit bringt auch Nachteile mit sich. Wann ist Miete eine Alternative?

Manchmal muss es im Fuhrpark schnell gehen: Da zieht der Vertrieb ein neues Projekt an Land und auf einen Schlag muss plötzlich ein ganzer Trupp an temporären Mitarbeitern zum Kunden entsandt werden. Oder die ausländische Muttergesellschaft schickt eine Delegation von Mitarbeitern kurzfristig nach Deutschland. Dann greift der Fuhrparkmanager zum Telefon, ruft seinen Vermietpartner an und schon ein paar Stunden später stehen die vorübergehenden Flottenmitglieder in georderter Zahl bereit.

In diesen Zeiten ist es vor allem das Bedürfnis nach guter Planbarkeit, Kostenkontrolle oder Liquidität, das Unternehmen zum Abschluss von Mietverträgen bewegt. Denn wer bestellt schon gern ein Leasingfahrzeug über eine Vertragslaufzeit von 36 oder mehr Monaten für die „Wackelkandidaten“ unter den dienstwagenberechtigten Mitarbeitern, sprich für Mitarbeiter in der Probezeit oder von Stellenabbau bedrohtes Personal? Während die vorzeitige Rückgabe von Leasingfahrzeugen rechtlich schwierig und, wenn überhaupt möglich, mit hohen Kosten verbunden ist, können Mietfahrzeuge nach Einhaltung der Mindestmietdauer jederzeit zurückgegeben werden. Mehrkosten entstehen für den Kunden dann nicht, abgerechnet wird bei den meisten Anbietern entweder taggenau oder nach der für den Kunden günstigsten Methode. Zudem ist meist alles bis auf Kraftstoff und manchmal Extra-Kilometer jenseits der eingekauften Laufleistung inklusive. Keine Kosten für Steuern, GEZ, Instandhaltung, Wartung oder Inspektion. Für bestimmte Einsatzwecke im Fuhrpark, die im Einzelfall immer geprüft werden sollten, gibt es keine Alternative zur Miete.

Doch die Flexibilität hat ihren Preis, wie unsere Umfrage bei den Autovermietern und Leasinggesellschaften zeigt. Denn nicht nur die monatliche Rate eines Mietwagens ist höher als die für ein im Full-Service geleastes Fahrzeug, wie sogar einer der von uns befragten Autovermieter eingesteht. Auch Mehrkilometer schlagen mit höheren Ausgaben zu Buche, wenn die bei der Langzeitmiete meist auf rund 4.000 Kilometer begrenzte inkludierte Laufleistung überschritten wird. Nur bei der Kurzzeitmiete, die in den meisten Fällen nicht über einen Monat hinausgeht, ist es dem Vermieter egal, welchen Stand der Tacho bei der Rückgabe anzeigt.

Nicht nur in monetärer Hinsicht hat die Kurz- oder Langzeitmiete als Alternative zum Leasing ihren Preis: Denn unter Umständen müssen die Fahrer Einbußen bei der Ausstattung der Fahrzeuge hinnehmen. Zwar decken die Autovermieter die gesamte Bandbreite von der Kompaktklasse bis zur Luxuslimousine mit Leder-Interieur in gängiger Business-Ausstattung ab, zudem können (mobile) Navis und sonstige Extras mitgebucht werden. Eine Garantie für eine bestimmte Motorisierung oder ein bestimmtes Modell bekommen Flottenkunden in den meisten Fällen jedoch nicht. Sie buchen lediglich eine bestimmte Klasse. Ein individuell vom Fahrer konfiguriertes Fahrzeug wird für einen Vielfahrer also eher zum Wohnzimmerersatz als ein noch so gut ausgestattetes Standardfahrzeug aus einer Vermietflotte, das zufällig gerade verfügbar war, als die Reservierung einging.

Weiterer Haken an den Vermietautos: Sie müssen nach einer bestimmten Nutzungsdauer getauscht werden. Dies kann nach 30, 60 oder erst nach 120 Tagen der Fall sein. Hat sich ein Fahrer gerade an sein Vehikel gewöhnt, muss er es plötzlich gegen ein anderes eintauschen, das dann ein ganz anderes Modell mit einer ganz anderen Motorstärke sein kann. Mancher Fahrer wird sich hiermit vielleicht schwer tun, denn auch ihm wird ein gewisses Maß an Flexibilität abverlangt. Ganz zu schweigen vom Aufwand. Lediglich Fuhrparkmanagement-Spezialist Fleetlevel+, der im letzten Jahr mit seinem Vermietprodukt „Rent+“ gestartet ist und dem Mieter sogar ein bestimmtes Modell garantiert, gewährt, dass die Fahrzeuge über die gesamte Mietdauer nicht ausgetauscht werden.

Woran sich auch so mancher Fahrer gewöhnen muss: Auch wenn die meisten Mietautos jünger als sechs Monate sind und damit als Neuwagen gelten, sie sind schon mehr Kilometer gelaufen als ein neu ausgeliefertes Leasingfahrzeug.

Und bei einigen Anbietern ergänzen auch junge Gebrauchtwagen (GW), die bis zu zwei Jahre alt sein können und bis zu 80.000 Kilometer gelaufen sind (siehe Tabelle unten), die Vermietflotte.

Ab wann lohnt sich Miete, ab wann Leasing?

Bei längerer, mehrjähriger Verweildauer im Fuhrpark rechnet sich Leasing mehr als die Miete. Da trotz aller aufgeführten Nachteile in manchen Situationen jedoch kein Weg an einem Mietwagen vorbeiführt, stellt sich die Gretchenfrage, wo die Grenze zwischen beiden Vertragsformen verläuft, ab der die eine für den Flottenbetreiber wirtschaftlicher ist als die andere. Hierzu sind die Einschätzungen sehr unterschiedlich. Doch einig sind sich wohl alle von uns befragten Anbieter, dass bei weniger als sechs Monaten die Miete mit ihrer taggenauen An- und Abmietung dem Leasing vorzuziehen ist – ganz zu schweigen von den rechtlichen Aspekten beim Leasing, die kurzfristige Verträge nicht möglich machen. Einige sehen die Grenze auch bei neun, zwölf oder 18 Monaten. „Diese Abgrenzung ist in hohem Maße modell- und fahrleistungsabhängig. Als grobe Faustregel sehen wir die Langzeitmiete bei Mietzeiten bis zu neun, höchstens zwölf Monaten, ab dann ergeben sich deutliche Kostenvorteile beim Leasing“, sagt Herbert Scherf, Leiter Vermietgeschäft Rent+ bei Fleetlevel+.

Auch Atlas Auto-Leasing sieht zwölf Monate als „Daumenwert“ an. „Richtigerweise ermittelt man dies aber im Einzelfall, bezogen auf ein konkretes Leasingfahrzeug“, empfiehlt deren Geschäftsführer Christian Kiffe. Mireille Pruvost

Autovermieter

Im Mietpreis inklusive

Im Mietpreis exklusive

Kosten pro km für Zusatzkilometer

Kosten für Zweitfahrer

Avis

Volumenabhängige Rahmenverträge nach spezifischem Kundenbedarf

Zusatzleistungen je nach Kundenvereinbarung

ab 17 Cent

in der Regel im Rahmenvertrag inkludiert

Buchbinder

Alle Steuern und Versicherungen, Wartung, Verschleiß

Winterreifen, GPS und sonstige Extraleistungen

ab 10 Cent

keine

CCUniRent

Kzm: GEZ, Steuer, Haftpflicht, Vollkasko, Teilkasko mit SB, Inspektion, normaler Reifenverschleiß; Lzm: je nach Kundenbedürfnis

k. A.

k. A.

Enterprise

Haftpflichtversicherung, Haftungsreduzierung, Zulassung, GZ.

Navi, Dieselgarantie, Automatikgetriebe, Winterreifen, Eintragung eines zweiten Fahrers

Lzm: individuelle Vereinbarung

individuelle Vereinbarung

Europcar

Zulassung, Haftpflichtversicherung, Teilkasko, auf Wunsch Vollkasko, 24-h-Pannenhilfe

Zubehör wie Winterreifen, Navi, Kindersitze

Bei allen Geschäftsrahmenverträgen km inklusive

Je nach Rahmenvertrag meist inklusive, sonst 6 Euro/Tag

Hertz

Haftungsbeschränkung, Diebstahlschutz

Servicegebühr für Anmietung Bhf./Flughafen, Zweitfahrer, Hol- und Bringdienst, zusätzliche Versicherungsleistungen, Einwegmiete (ausgenommen Firmenkunden-Vertragsraten)

17 bis 27 Cent

36,50 Euro pro Miete

Sixt – siehe Sixt Leasing, rechte Seite

Terstappen

Haftpflichtversicherung, Haftungsreduzierung mit min. 550 Euro SB

individuell nach Acriss-Code

keine

Miete statt Leasing

Leasing- und FPM-Gesellschaft

Kurzzeitmiete

Langzeitmiete

Kooperationspartner

Laufzeit Min.-Max.

Max. Laufleistung/Monat

Anzahl Fzg.-Klassen

Laufzeit Min.-Max.

Max. Laufleistung/Monat

Anzahl Fzg.-Klassen

akf servicelease

14 T

5.000 km

5

Avis und verschiedene kl. Autovermieter

ALD Automotive/CPM

1–29 T

unbegrenzt

16

1 M–unendl.

4.200 km

16

k. A.

Alphabet

1–17 T

unbegrenzt

16

1–6 M

2.000 bis 4.000 km

alle Modelle von BMW/Mini

Kzm: Avis

Arval

variabel

4.200 km

13

1–6 M 1

3.500 bis 6.000 km

8/4Tarifgruppen

Avis

Athlon Car Lease

30–730 T

3.000 km

6

ARS Frauke Arndt GmbH, Europcar

Atlas Auto-Leasing

1–29 T

unbegrenzt

16

ab 1 M

4.200 km

16

Avis, Europcar

carmobility

0,5 T

nach Vereinbarung

12

ab 1 M

4.000 km oder nach Vereinbarung

12

Euromobil, Europcar

Commerz Real Autoleasing

1 S–30 T

je nach Fzg.-Klasse

13

1–6 M

je nach Fzg.-Klasse

13

Daimler Fleet Management

k. A.

k. A.

13

max. 9 M

4.200 km

13

Avis, Mercedes-Benz Vertriebsorganisation Deutschland

DB FuhrparkService

1 S–1 J

4.000 km

7

ab 1 J

4.000 km

7

DB Rent

1 S–1 J

4.000 km

7

ab 1 J

4.000 km

7

DeTeFleetServices

1T–3 M

unbegrenzt

6

3 M–30 M

n. V.

5

Deutsche Leasing Fleet

1 T–1 M

4.200 km

8

1–12 M

4.200 km

8

Avis

Fleetlevel+

1–6 M

2.000 bis 5.000 km

alle Modelle von BMW und Mini, ab April auch andere Fabrikate

keine

GE Capital – ASL Fleet Services

1 T-unendl.

unbegrenzt

14

1–6 M

nach Vereinbarung

14

Avis, Enterprise, Hertz

Hannover Leasing Automotive

k. A.

k. A.

k. A.

14 T–6 M

unbegrenzt

15

Avis, Terstappen

LeasePlan

1–29 T

unbegrenzt

12

ab 29 T

4.000 km

12

k. A.

Mobility Concept

1–28 T

nach Vereinbarung

16

1–9 M

nach Vereinbarung

16

Avis, Hertz

Sixt Leasing

1 T–27 T

unbegrenzt

Pkw: 12, Special-car:15, Lkw: 9

ab 28 T 2

4.000 km

Pkw: 12, Special-car:15, Lkw: 9

keine

VW Leasing

1–24 T

k. A.

gemäß Angebot

25 T–30/60/120 T 3

k. A.

k. A.

Euromobil, Europcar

Autovermieter

Kurzzeitmiete

Langzeitmiete

Kooperationspartner

Laufzeit Min.-Max.

Max. Laufleistung/Monat

Anzahl Fzg.-Klassen

Laufzeit Min.-Max.

Max. Laufleistung/Monat

Anzahl Fzg.-Klassen

Buchbinder

1–28 T

nach Vereinbarung

Pkw: 20, Lkw: 8

ab 28 T

nach Vereinbarung

Pkw: 20, Lkw: 8

CCUniRent

1 T–2 M

4.000 km

alle

60 T–18 M

3.000 km

alle

Enterprise

1–27 T

unbegrenzt

alle

ab 28 T

nach Vereinbarung

alle

Europcar

Ab 1 T

unbegrenzt

13

bis mehrere M 4

nach Vereinbarung

13

Hertz

1–28 T

meist unbegrenzt

>20

ab 1 M

3.920 km

>20

Sixt – siehe Sixt Leasing

Terstappen

Pkw: 1–27 T, Lkw: bis 29 T

Pkw: 4.000 km, Lkw: auf Anfrage mehr

ca. 70 Acriss-Codes

Pkw: ab 28 T, Lkw: ab 30 T

Pkw: 4.000 km, Lkw: auf Anfrage mehr

ca. 60 Acriss-Codes

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Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.