Der Langersehnte

Am 7. August ist es so weit: Dann hat Seat mit dem Exeo ST wieder einen Kombi im Programm.

Nähern wir uns dem ersten Seat-Kombi seit sieben Jahren aus dem Windschatten. Große Heckscheibe, geteilte Rückleuchten und ein Türöffner im Markenlogo – der ab dem 7. August erhältliche Exeo ST weiß zu gefallen.

Nicht nur im eigenen Stall: Der Importeur hält – ganz selbstbewusst – das neue Mittelklasse-Modell für den „besten Seat aller Zeiten“. Einerseits liegt der Aufbruch in neue Sphären natürlich an den Genen, die der Vorgänger des aktuellen Audi A4 Avant vererbte, andererseits an der guten Verarbeitung. Beides Tatsachen, die auch für den verglichen mit der Limousine etwas längeren, stets 1.092 Euro teureren ST gelten. Somit genug Potenzial für die Kombi-Bel-Etage und gewichtige Trümpfe fürs Flottengeschäft.

Wer mithilfe des silbernen „S“ die Heckklappe öffnet, erhält einen Zugang zu 442 Litern Stauraum. Klappt man die asymmetrisch geteilte Bestuhlung (1/3, 2/3) in Reihe zwei eben um, werden maximal 1.354 Liter draus. Im Vergleich mit seinen Konzern-Brüdern gerät er damit ins Hintertreffen. VW Passat Variant und Audi A4 Avant bieten 1.731 respektive 1.430 Liter im Maximum, der Skoda Octavia Combi bringt es auf 1.620 Liter.

Schade auch, dass die Ingenieure das Abdeck-Rollo direkt an den Rücksitzlehnen befestigten, weshalb einen der ansonsten so praktische Sichtschutz bei umgeklappten Sitzen mitunter stören kann. Ansonsten lässt sich gegen 168 Euro Aufpreis ein Ablage-Paket ordern, das ein Fach unter dem Beifahrersitz, ein Netz rechts im Kofferraum, einen Skisack, einen 12-Volt-Anschluss im Gepäckraum sowie ein Gepäcknetz enthält. Hinter den Vorder- oder Rücksitzen aufgespannt, bietet Letzteres Schutz vor ungesicherter Ladung.

Lobenswert: Dienstwagenfahrer können die „Auslegeware“ des Gepäckabteils dreifach falten – zum Vorschein tritt eine schmutzresistente Kunststofffläche.

Neben seinen praktischen Eigenschaften hat der solide Kombi auch auf der Straße einiges zu bieten: direkte Lenkung, toller Sechsganghandschalter mit schöner Führung und angenehm dynamisch abgestimmtes Fahrwerk. Hinzu kommen die Euro-5-konformen Motoren, zu denen sich in Kürze noch ein 2.0 TDI mit 120 PS (ab 22.261 Euro) und mittelfristig ein sparsames Ecomotive-Derivat gesellen werden.

Ebenfalls an Bord: Serien-Goodies wie ABS, ESP, sechs Airbags, Nebelschweinwerfer, Dachreling, Climatronic sowie MP3-fähiges CD-Radio.

Hingegen ganz neu beim ST sind die gut ablesbare Schaltpunktanzeige sowie WIV. Hinter diesen drei Buchstaben verbirgt sich die Wartungs-Intervall-Verlängerung. Bis zu zwei Jahre und 30.000 Kilometer sind doch mal ein Wort. Wann es genau in die Werkstatt geht, wird individuell berechnet.

Dass es sich beim Thema ST um kein kurzes Intermezzo handelt, verrät die Ankündigung, 2010 den Ibiza ST auf den Markt zu bringen. Seat scheint Gefallen an Kombi-Versionen gefunden zu haben. Frei nach dem Motto: „Was lange währt …“ pn

• Ausgabe 7/2009 Seite 32 (242.4 KB, PDF)