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Der Herausforderer

28.10.2009 12:02 Uhr
Der Herausforderer

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Der Herausforderer

Auf der IAA sorgte der neue fünftürige Opel Astra für Aufsehen. Doch wie macht er sich auf der Straße?

In Deutschland kann jeder fahren, was er will.“ Mit diesem Slogan warb Opel 1969 für das Kompaktklassemodell Kadett. Genau 30 Jahre später wäre es den Rüsselsheimern nur recht, wenn sich hierzulande diejenigen, die genau wissen, was sie wollen, für den neuen Astra entscheiden würden. Das Gerede vom Schicksalsauto steckt sicherlich noch in einigen Köpfen. Ab dem Nikolaus-Wochenende im Dezember wird es für den Hoffnungsträger ernst.

Doch Opel hat sich – offenbar vom Insignia-Erfolg angespornt – der Herausforderung gestellt und beim Herausforderer für den Klassenprimus VW Golf mächtig ins Zeug gelegt. Ein Indiz: Der 4,42 Meter lange Hesse überflügelt den Niedersachsen um satte 22 Zentimeter. Verglichen mit dem Astra-H-Vorgänger wuchs der nunmehr zehnte Kompaktklassewagen „made by Opel“ um 17 Zentimeter, in puncto Radstand legte er um sieben Zentimeter zu. Das kommt unter anderem den Passagieren in Reihe eins und zwei zugute. Lediglich Langbeiner mit Schuhgröße 45 plus X müssen ihre Füße ein wenig umständlich hinter den Vordersitzen einfädeln, obwohl die Lautsprecher in den Türen extra abgeschrägt wurden.

Hat man es sich erst einmal im neuen Astra bequem gemacht, fällt auf, mit wie viel Herzblut die Innenarchitekten ihre Arbeit erledigt haben. Spätestens jetzt ist die Beschreibung „kleiner Insignia“ keine hohle Phrase mehr. Hier weht ein Hauch von Mittelklasse durchs Fahrzeug. Einzig das Cockpit mit zahlreichen Reglern und Knöpfen wirkt überfrachtet. Die Bedienbarkeit ist befriedigend.

Platz für Krimskrams & Co.

Dafür besticht der Newcomer mit zahlreichen Ablagen, beispielsweise zwei herausnehmbaren Zwischenablagen fürs Handschuhfach und ordentlich Platz auch für bauchige 1,5-Liter-Flaschen in den vorderen Türen. Ebenso erweist sich ein optionales Schubfach unter dem Beifahrer-Fauteuil, in dem sich auch ein Laptop verstauen lässt, als äußerst praktisch.

Kommen wir zur Materialanmutung und Verarbeitung. Auch hier schlägt der kompakte Hesse ein neues Kapitel auf, sodass er mit einem gewaltigen Satz schon fast auf dem Niveau des VW Golf landet – gut gemacht.

Weiterer Trumpf im Ärmel des dynamisch gezeichneten Astra: der klasse AGR-Ergonomie-Sitz, der bei dem einen oder anderen Fuhrparkleiter schon im Opel Insignia für einen Aha-Effekt sorgte. Für den Aufpreis von 420 Euro kommen Fahrer in den Genuss einer ausziehbaren Oberschenkelauflage sowie verschiedener Justierungen in Länge, Höhe, Neigung und im Lendenwirbelbereich. Insgesamt 18 Einstellmöglichkeiten bietet Opel hier. Vielfahrer, was willst du mehr.

Zumal der in den Ausstattungen Selection, Edition, Sport und Cosmo erhältliche Astra in Sachen Handling und Agilität deutlich mehr bietet als bisher. Wer dann noch 782 Euro für das FlexRide-Fahrwerk auf den Tisch legt, für den ist dank der drei Modi Standard, Sport und Tour immer Fahrspaß garantiert. Je nach Wahl von Untergrund & Co. reagieren beispielsweise die vier Stoßdämpfer in Millisekunden auf die jeweilige Gangart. Ferner kommt erstmals eine Verbundlenkerachse mit Wattgestänge zum Einsatz, was sich auf der kurvigen Teststrecke in Dudenhofen als toller wie stabilisierender technischer Kniff erwies.

Neun Euro-5-Motoren

Motorenmäßig will Opel die Startsaison mit fünf Benzinern und vier Selbstzündern bestreiten, die zwischen 87 und 180 PS mobilisieren und alle Euro-5-konform sind. Dabei dürfte Flottenmanager – nicht nur aus Kosten- und CO2-Gründen – insbesondere der partikelgefilterte 1.3 CDTI ecoFLEX mit 95 PS (DPF Serie) ansprechen. Für die 100-Kilometer-Distanz steht ein Verbrauch von 4,2 Litern im Datenblatt, was einen CO2-Ausstoß von 109 Gramm je Kilometer bedeutet.

Allerdings sucht man Sparmaßnahmen wie kraftstoffreduzierende Start-Stopp-Technik und Rekuperation vergeblich im Hochglanz-Verkaufsprospekt. Und auch hinsichtlich der Serienausstattung hätte Opel ruhig ein bisschen großzügiger sein können. Zwar sind bei der Basis unter anderem sechs Airbags, ABS, ESP, vier aktive Kopfstützen, Tagfahrlicht, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel und E-Fensterheber an Bord, aber fürs CD-Radio werden mindestens 613 Euro fällig, für den Bordcomputer 134 Euro und für eine manuelle Klimaanlage 958 Euro.

Ebenfalls 76 Euro extra stünden für den FlexFloor-Gepäckraumboden auf der Rechnung. Dieses dreifach höhenverstellbare „Ladungs-Tool“ macht den Astra zum variablen Stau-Allrounder, insgesamt wartet er mit 370 bis 1.235 Litern auf. Ein bisschen weniger als bislang, aber im Grundmaß mehr als beim VW Golf.

Keinesfalls vergessen werden darf der 496 Euro teure, integrierte Flex-Fix-Fahrradträger, der sich mit wenigen Handgriffen aktivieren lässt.

Unterm Strich kommt der neue Opel Astra dem Platzhirschen VW Golf gefährlich nahe – ausstattungsbereinigt auch preislich. Doch Selbstbewusstsein hat noch niemandem geschadet. Der neue Kompakte weiß, was er will. PN

Wie unseren Lesern der neue Astra am exklusiven Test-Tag gefallen hat, lesen Sie ausführlich in der nächsten Ausgabe!

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