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Dekra-Studie: Frauen sind die besseren Autofahrer

30.06.2021 11:50 Uhr
Autofahrerin; Frau Auto; Autokauf; Mobilität; Autofahrt; Autobesitz
Laut Dekra Verkehrssicherheitsreport zeigen Frauen im Straßenverkehr deutlich seltener als Männer unfallrelevantes Fehlverhalten.
© Foto: Christin Klose / dpa Themendienst / picture alliance

Der aktuelle Verkehrssicherheitsreport der Prüforganisation Dekra belegt, dass Männer deutlich häufiger Unfälle verursachen als Frauen. Der zweite große Risikofaktor ist das Alter – vor allem die Jüngsten und Ältesten sind gefährdet.

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Senioren und junge Menschen sind im Straßenverkehr mit die größten Risikofaktoren – vor allem wenn letztere männlich sind. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Verkehrssicherheitsreport der Prüforganisation Dekra. Für diesen hatten Unfallforscher unter anderem die Anzahl der Pkw-Fahrer einer bestimmten Altersgruppe, die an Unfällen mit Personenschaden beteiligt waren, ins Verhältnis zur Zahl der Unfälle gesetzt, die von derselben Altersgruppe verursacht wurden. Dabei zeigte sich, dass Menschen mittleren Alters deutlich weniger Fehler im Straßenverkehr unterlaufen als jungen und alten Menschen. Zudem zeigten Frauen bis zu einem Alter von 65 Jahren durchweg seltener unfallrelevantes Fehlverhalten als Männer. Erst danach gleicht sich die Fehlerquote sukzessive an.

Dekra hat die die Anzahl der Pkw-Fahrer einer bestimmten Altersgruppe, die an Unfällen mit Personenschaden beteiligt waren, ins Verhältnis zur Zahl der Unfälle gesetzt, die von derselben Altersgruppe verursacht wurden. Dabei zeigte sich: Die jungen Fahranfänger und die Senioren stellen besondere Risikogruppen dar.
© Foto: Dekra

Bei den Arten des Fehlverhaltens, das zu Unfällen führt, gibt es zwischen jüngeren und älteren Fahrern aber deutliche Unterschiede. Während bei den 18-bis 24-Jährigen nicht angepasste Geschwindigkeit und zu geringer Abstand noch rund 40 Prozent der Unfälle ausmachen, sind es in der Altersgruppe ab 65 nur noch rund 15 Prozent. Dafür treten in dieser Altersgruppe besonders häufig Vorfahrt- beziehungsweise Vorrangmissachtungen (ca. 22 Prozent) auf. Auf Platz zwei folgen Abbiegefehler (ca. 12 Prozent). Diese Fehlerquellen sind bei jüngeren Fahrern allesamt deutlich seltener zu beobachten.  

Komplexe Verkehrssituationen können im Alter überfordern

Dekra weist angesichts dieser Daten darauf hin, dass komplexe Verkehrssituationen mit steigendem Lebensalter eine immer größere Rolle im Blick auf unfallverursachendes Fehlverhalten von Pkw-Fahrern spielen. Hier gebe es einen Zusammenhang mit körperlichen oder gesundheitlichen Einschränkungen. So führt nach Angaben der Dekra-Unfallforscher beispielsweise die mit zunehmendem Alter nachlassende Beweglichkeit zu Problemen beim Schulterblick oder beim Blickrichtungswechsel. Hinzu kämen längere Reaktionszeiten, oftmals begünstigt durch Medikamenteneinfluss. Biologische Alterungsprozesse würden zudem die Menge und Komplexität von Informationen, die der Mensch verarbeiten kann, verringern. Das wiederum könne beim Fahren schneller zu Ermüdung oder psychischem Stress führen. Auch falle das Abschätzen von Geschwindigkeiten und Entfernungen schwerer. "Maßnahmen für eine sichere Mobilität im Alter mit dem Pkw müssen daher primär bei den komplexen Verkehrssituationen ansetzen“, erklärt Dekra Unfallforscher Markus Egelhaaf. Neben einer Optimierung der Infrastruktur könnten hier Assistenzsysteme im Fahrzeug helfen.

90 Prozent der Unfälle gehen auf das Konto des Menschen

In Summe ist der Mensch seit Jahren die Unfallursache Nummer eins im Straßenverkehr. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts lag 2019 in Deutschland bei 88,2 Prozent der Unfälle mit Personenschaden die Ursache im Fehlverhalten von Fahrzeugführern. Hinzu kommen 3,2 Prozent, bei denen Fußgänger für den Unfall verantwortlich waren. An erster Stelle zur Unfallvermeidung im Straßenverkehr stünde deshalb der Mensch, "der durch verantwortungsbewusstes Verhalten, die richtige Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und ein hohes Maß an Regelakzeptanz zu mehr Verkehrssicherheit beitragen kann“, betont Unfallforscher Markus Egelhaaf. Gleichwohl könnten Fahrzeugtechnik und Straßeninfrastruktur dazu beitragen, risikoreiche Situationen gar nicht erst entstehen zu lassen oder in ihren eventuellen Folgen abzumildern. (aw)

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