Die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) hat ihr Schadenanalyse- und Kalkulations-Tool "FastTrackAI" mit einem neuronalen Netzwerk ausgestattet. Die Künstliche Intelligenz (KI) mit dem Namen "DAT7XM" soll anhand von Fotos automatisch die einzelnen Karosserieteile von Fahrzeugen inklusive der darauf enthaltenen Beschädigungen erkennen. Dadurch könnten beispielsweise Werkstätten eine schnelle erste Einschätzung von Schäden und deren Höhe einholen, verspricht die DAT.
So funktioniert FastTrackAI: Zunächst erhält der Nutzer auf sein Smartphone per SMS einen Link, über den er die webbasierte Anwendung öffnen kann. Im Anschluss muss er das zu analysierende Fahrzeug identifizieren – je nach Land beispielsweise per VIN oder Nummernschilderkennung. Ist das erledigt, kann der Nutzer die Schäden am Fahrzeug per Foto aufnehmen. Die Software führt ihn dabei durch den Prozess und gibt vor, welche Fotos aus welchen Winkeln aufzunehmen sind.
Die KI erkennt Art, Größe und Position der Schäden
Die in FastTrackAI integrierte KI DAT7XM analysiert dann jedes einzelne Bild und identifiziert alle auf den Fotos gezeigten Teile oder Bereiche an der Außenhaut des Fahrzeugs, die Beschädigungen aufweisen. Hinzu kommt eine automatisierte Erkennung von Art, Größe und Position der Schäden. Auf diese Weise können nach Angaben der DAT Schäden wie Kratzer, Dellen, Beulen oder beschädigte Teile an mehr als 50 unterschiedlichen Fahrzeugaußenbereichen automatisch zugeordnet werden. Gleiches gilt für fehlende Teile wie Stoßstangen, Kotflügel, Felgen, Türgriffe oder Tankdeckel. Fahrzeuge, die über eine VIN oder den DAT-Fahrzeugstamm identifiziert wurden, können mittels den individuellen Ausstattungen noch genauer im Detail analysiert werden.
Sobald DAT7XM die Schäden identifiziert hat, nimmt FastTrackAI eine erste Kalkulation des Reparaturumfanges auf Basis der DAT-Fahrzeugdatenbank durch. Berücksichtigt werden dabei alle Teile, Reparaturlogiken und Verbundarbeiten auf Basis aktueller und strukturierter Herstellerdaten, die im DAT-System zur Verfügung stehen. Darüber hinaus stellt die Anwendung eine Restwertprognose bereit, um eventuell vorliegende wirtschaftliche Totalschäden zu ermitteln.
Das Angebot ist derzeit in Italien und Deutschland verfügbar, weitere Länder sollen folgen. Zielgruppe sind unter anderem Werkstätten und Autohäuser, Sachverständige, Flottenanbieter, Autovermieter sowie Versicherungen. "Dank der Verbindung modernsten KI-Methoden und unserer DAT-Expertise für Reparaturkalkulationen haben wir uns einen deutlichen Vorsprung gegenüber bestehenden Anbietern am Markt verschafft, die bei einer KI-gestützten Kalkulation die Kosten fast ausschließlich auf Basis historischer Daten ermitteln," erklärte DAT-Geschäftsführer Helmut Eifert. (aw)