_ In der zweiten Auflage des Trios Toyota Aygo, Citroën C1 und eben unseres Probanden Peugeot 108 wird schnell klar, worin sich die drei unterscheiden, obwohl sie nahezu zu Zweidritteln aus Gleichteilen im tschechischen Kolin gebaut werden. Unser Franzose hat eine eigenständige Optik und den Puretech-Motor unter der Haube. Der Peugeot 108 Top Alure 82 Puretech (Preis: 14.100 Euro) fährt sich übrigens am liebsten oben offen.
- Interieur
Die 196 Liter Kofferraum (maximal 780 Liter) sind okay. Klassentypisch lassen sich die Sitze nicht plan umlegen. Wie in den Sparmodellen anderer Hersteller sind ausstellbare Seitenfenster im Fond angesagt. Das sieben Zoll große Touchscreen (nur im Top-Niveau, dafür aber Serie) namens Mirror Screen kann über Mirror Link alle Infos und Apps des Handys wiedergeben. Eine Navi-Lösung wäre hier nicht verkehrt, denn diese gibt es leider nicht an Bord. Die Sitze sind für die Stadtfahrt ausreichend, wenn auch etwas weich gepolstert. Ungewöhnlich ist der Drehzahlmesser: Die vertikale LED-Skala prangt links vom Tacho. Das Hartplastik wirkt besser verarbeitet als beim Vorgänger und ist auf jeden Fall pflegeleicht.
- Handling
Keine 3,50 Meter Länge (3,47 Meter sind es genau) sind eine gute Visitenkarte für einen Stadtfloh. Entsprechend wendig (9,6 Meter Wendekreis) zeigt sich der frische Franzose. Bequem kann jede Parklücke ausgeschaut und besetzt werden - purer Luxus ist deshalb die optionale Rückfahrkamera, die samt Lichtsensor und Keyless-System das Innovationspaket bildet. Wird zudem die Klimaautomatik an Bord geholt, wächst der Listenpreis (als Top! Alure: 12.480 Euro) um weitere 672 Euro an. Praktisch sind diese Features dennoch vor allem für Pflegedienstmitarbeiter, die nicht immer die Hände freihaben (Keyless) und auch die allerkleinsten Parklücken ansteuern.
- Besonderheiten
Das elektrisch öffnende Stoffverdeck adelt den Kleinen. Da Cabrios immer seltener werden, macht dieses Goodie den 108 zum Hingucker.
- Verbrauch
Der konzerneigene Puretech-Motor mit 82 PS übersetzt die kleinen Gänge recht lang, was den Ampel-Spurt zügig, aber auch für alle deutlich hörbar macht. Das zuckelnde Hüpfen, was typisch für den Vorgänger war, hat sich der Dreizylinder abgewöhnt - das Fauchen beim Tritt aufs Gaspedal indes nicht.
Ebenso kräftig sollte man die Bremse treten. Geduld braucht bisweilen das Einlegen des Rückwärtsgangs. Der Stadt-Sprint treibt den Verbrauch nach oben: 6,6 Liter waren es am Ende. Was nicht wirklich ein Sparer ist. Fazit: Beispielsweise Pflegedienste, die ihren Mitarbeitern ein peppiges Vehikel bieten wollen, sind beim Peugeot 108 gut aufgehoben.
Details
Stärken & Schwächen
Stärken- Verbesserte Materialien im Vergleich zum Vorgänger- Eigenständiges Design- Faltdach als Option- Hohe WendigkeitSchwächen- Langübersetzte Gänge und damit hoher Stadtverbrauch- Schwache Bremsen- Sitze sind wenig langstreckentauglich- Drehzahlmesser links vom Tacho
- Ausgabe 01/2015 Seite 28 (396.4 KB, PDF)