Wer Kunde eines Carsharing-Dienstes ist, kann die Autos häufig auch im Ausland nutzen. Das lohnt sich allerdings meist nur auf Kurzstrecken, wie die Stiftung Warentest ermittelt hat. Für längere Fahrten sind klassische Mietwagen meistens günstiger.
Vor allem die großen Anbieter wie Car2go, Drivenow und Flinkster haben auch im Ausland ein großes Carsharing-Netz. Allerdings sind die Fahrzeuge in erster Linie in Großstädten oder an beliebten Touristenorten stationiert. Die Anmietung erfolgt in der Regel so wie in Deutschland und war im Test weitgehend unproblematisch. Auch die Abrechnung funktioniert wie in der Heimat, allerdings unter Umständen zu anderen Preisen. So kann etwa in Italien das Befahren der inneren City aus Umweltschutzgründen extra berechnet werden.
Lohnend ist das Carsharing vor allem für die Fahrt zum Flughafen und kürzere Ausflüge, wie die Verbraucherschützer errechnet haben. So ist das Sharing-Mobil im ersten Fall häufig günstiger als ein Taxi und bequemer als Bus und Bahn. Bei Trips ins Umland hängt die Kostenbilanz vor allem von Dauer und Entfernung ab; je länger der Ausflug, desto eher lohnt sich ein Mietwagen. Auf Kurzstrecken in der Stadt fährt man als Alleinreisender meist mit öffentlichen Verkehrsmitteln günstiger, ist man aber mit der Familie unterwegs und müsste mehrere Bustickets kaufen, lohnt sich Carsharing.
Beachten sollte man bei der Carsharing-Nutzung im Ausland, dass der Versicherungsschutz schwächer ausfallen kann als in Deutschland. Die Tester empfehlen in Fällen mit niedrigerer Deckungssumme daher eine Mallorca-Police als Ergänzung zur eigenen Kfz- oder Haftpflichtversicherung. Zudem sollte man die Höhe der Selbstbeteiligung erfragen, sie kann im Ausland sehr hoch ausfallen. Nutzer sollten sich zudem über die vor Ort geltenden Verkehrs- und Parkregeln informieren. Bei einem Unfall schreiben viele Anbieter außerdem verbindlich vor, dass die Polizei gerufen wird. (SP-X)