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Car Policy: Viele Chancen für Importeure

11.06.2013 14:35 Uhr
Car Policy: Viele Chancen für Importeure
Deutsche Marken sind bei den Flottenmanagern noch immer hoch im Kurs – Importeure nutzen nicht jede Chance.
© Foto: Shutterstock/Digital Storm

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Die Marktbeobachter von Dataforce haben in ihrer aktuellen Erhebung 1.222 Fuhrparkverantwortliche zu den in ihren Unternehmen eingesetzten Marken und möglichen Einschränkungen in der Markenwahl durch Car Policies befragt und sind zu einem überraschenden Ergebnis gekommen: Obwohl die Car Policies einiger Fuhrparks sich nur auf deutsche Marken beschränken, sind importierte Dienstwagen von Importeuren im Einsatz. Auf der anderen Seite schränken viele Car Policies in den Unternehmen die Markenwahl nicht ein. Trotzdem sind keine Importeure vorhanden.

Insgesamt bevorzugen die befragten Unternehmen meist deutsche Marken in ihren Fuhrparks, teils aus Imagegründen oder höherer Restwerte. Die ersten sechs Plätze bei den Neuzulassungen im Relevanten Flottenmarkt belegten im Zeitraum von Januar bis April 2013 die Marken VW, Audi, BMW, Mercedes, Ford und Opel. Dataforce ermittelte in seiner aktuellen Befragung, welche Marken in den Unternehmen zum Einsatz kommen und ob Car Policies überhaupt vorhanden sind. Falls dies der Fall war, versuchte man herauszufinden, inwieweit diese die Markenwahl in Bezug auf Importeure einschränken. Durch Kombination beider Fragen konnten die Marktbeobachter herausfinden, wie strikt die vorhandenen Regelungen angewendet wurden.

Car Policies und Einschränkungen der Markenwahl

Insgesamt wurden 1.222 Fuhrparkverantwortliche befragt. Davon gaben 61 Prozent bzw. 745 Fuhrparkleiter an, eine kleine Flotte von bis zu neun Pkw zu verantworten. 37 Prozent oder absolut gemessen 451 Flottenmanager hielten die Oberhand über einen mittelgroßen Fuhrpark mit zehn bis 99 Fahrzeugen. Die verbleibenden 26 Fuhrparkleiter gaben hingegen an, mehr als 100 Pkw im Bestand zu haben. Sie machten die oberen zwei Prozent aus.

Je größer die Flotte, desto größer ist der Anteil der Unternehmen, die die Markenauswahl auf deutsche Hersteller begrenzen. Bei Fuhrparks mit über 100 Pkw beschränkte genau die Hälfte der befragten Unternehmen die Auswahl auf deutsche Hersteller. Nur knapp 20 Prozent stellten bei der Markenwahl keinerlei Regeln auf. Bei Unternehmen mit mittelgroßen Flotten ergab die Stichprobe, dass immerhin noch 20 Prozent der Unternehmen Importeure formal ausschließen.

Bei den Unternehmen mit kleiner Anzahl an Dienstwagen gab es fast keine Hürden, was die Anschaffung von Pkw über Importeure betraf. Weit über 90 Prozent der kleinen Flotten-Betriebe machten keine Beschränkungen. Über 60 Prozent gaben sogar an, überhaupt keine Car Policy zu haben. Nur drei Prozent der kleinen Unternehmen beschränkte sich ganz auf deutsche Marken.

Importeure in deutschen Fuhrparks

Weitaus weniger Gewicht hat die Fuhrparkgröße, wenn es um den Einsatz von Importeuren geht. Vom gesamten Pkw-Bestand im Relevanten Flottenmarkt stammten 23,0 Prozent der Fahrzeuge von einer Importeurs-Marke. Den größten Anteil trugen vor allem die Unternehmen mit kleinen Flotten bei. Hier betrug der Anteil an Importeurs-Fahrzeugen 27,7 Prozent. In großen Flotten mit über 100 Fahrzeugen kamen die Importeure auf einen Anteil 12,2 Prozent.

Die Fuhrparkgröße hat nur einen geringen Einfluss auf die Durchdringung der Importeure in den Unternehmensflotten. Die Wahrscheinlichkeit, einen Importeurswagen in der Flotte anzutreffen steigt nach der Regressionsanalyse von Dataforce um gerade einmal 0,1 Prozent pro im Fuhrpark vorhandenen Pkw.

Chancen für Importeure

Weitaus interessanter ist die Auswirkung der Car Policy auf das Vorhandensein von Importeuren. In dieser Stichprobe wurden kleine Flotten mit weniger als neun Pkw ausgeschlossen. Gezählt wurden lediglich die Angaben von mittelgroßen und großen Flotten ab zehn Fahrzeugen. Der Umfang der befragten Fuhrparkleitern lag somit bei 477 Personen.

Diese Selektion lässt auch den Anteil der Fuhrparks, die mindestens einen Importeur im Bestand haben, statistisch signifikant nach unten sinken (p-Value 99,9 Prozent). Nämlich von 65 auf 38 Prozent. Das bedeutet aber auch, dass in 38 Prozent der Flotten, die per Car Policy Importeure ausschließen, trotzdem Fahrzeuge von Importeuren besitzen.

Diese 38 Prozent könnten einzelne Fahrzeuge sein, die angeschafft wurden, bevor die Beschränkung in Kraft getreten ist oder die aufgrund besonderer Einsatzzwecke nicht der Dienstwagenordnung unterliegen. Um auch das ausschließen zu können, hat Dataforce die Fragestellung erweitert. Zusätzlich wurde ermittelt, wie viel Prozent der Flotten mehr als zehn Prozent ihres Fuhrparkes durch Importeure abdecken, sich auf deutsche Fahrzeuge beschränken.

Strikte Trennung wird aufgelöst

Bei den großen Fuhrparks setzte kein einziges Unternehmen mehr als zehn Prozent Importeure ein, wenn diese durch die Car Policy ausgeschlossen waren. Mittelgroße Fuhrparks drücken gerne mal ein Auge zu und nehmen ihre Car Policy nicht ganz so stringent an. Insgesamt hatten mehr als 22 Prozent der Flotten mehr als zehn Prozent an Importfahrzeugen im Bestand, obwohl diese eigentlich von der Verordnung ausgeschlossen worden wären.

Für Importiere eröffnen sich so Chancen, auch in Fuhrparks, die sich eigentlich formal strikt auf deutsche Marken beschränke, Fuß zu fassen. Gleichzeitig schöpfen sie ihre Möglichkeiten in Fuhrparks, die die Markenauswahl auf deutsche Fahrzeuge beschränken nicht ganz aus. In 41 Prozent der befragten Flotten, die Importeure eigentlich erlauben, findet sich kein einziger Pkw einer Importeurs-Marke. Bei mittleren und großen Flotten sinkt dieser Anteil nur leicht auf drei Prozent. (ast)

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