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Biokraftstoff: Deutsche verschmähen E10

27.06.2016 12:18 Uhr
Von seiner gefloppten Markteinführung 2011 hat sich der Biosprit E10 nicht erholt.
© Foto: ferkelraggae/Fotolia

Von seiner gefloppten Markteinführung 2011 hat sich der Biosprit E10 nicht erholt. Das vergangene Jahr war ein erneuter Tiefpunkt für den ehemaligen Klima-Hoffnungsträger.

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Der ethanolhaltige Superkraftstoff E10 kann sich auch fünf Jahre nach Markteinführung nicht durchsetzen. Im vergangenen Jahr sank der Absatz in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 12,2 Prozent auf 2,47 Millionen Tonnen, wie der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) meldet. Der Anteil von E10 am Markt für Ottokraftstoffe fiel damit 2015 von 15,2 Prozent auf 13,6 Prozent. Der Absatz des vergangenen Jahres war der schlechteste seit dem Einführungsjahr mit seinen anfänglichen Lieferschwierigkeiten.

E10 steckt bereits seit der Markteinführung Anfang 2011 in der Krise. Die seit damals geltende Biokraftstoff-Quote sollte die CO2-Bilanz des Straßenverkehrs mit Hilfe von Sprit aus nachwachsenden Rohstoffen verbessern, kam aber beim Verbraucher vom Start weg nicht richtig an. Zunächst schadeten Unsicherheiten über die Motoren-Verträglichkeit von E10 dem Image des Öko-Sprits, später entbrannte eine Debatte über die Konkurrenz zwischen Tank und Teller. Über einen Marktanteil von gut 15 Prozent bei den Ottokraftstoffen kam E10 daher nie hinaus.

2015 ging der Absatz von Ethanol, das außer in E10 auch in normalem Super sowie in den Bio-Kraftstoffen E85 und dem Additiv ETBE enthalten ist, insgesamt um 4,5 Prozent auf 1,17 Millionen Tonnen zurück. Die Branche in Deutschland hofft, dass sich die Lage bis 2020 ändert. Seit dem vergangenen Jahr ist die Biokraftstoff-Quote durch ein pauschales CO2-Einsparungsziel beim Kraftstoffverbrauch ersetzt, das zunächst mit geringen Quoten an Biokraftstoffen erreichbar ist, 2020 jedoch sprunghaft anspruchsvoller wird. Spätestens dann könnte der E10-Absatz wieder steigen. (sp-x)

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