Die Volkswagen-Finanzdienstleistungen rechnen für das laufende Jahr mit einem Betriebsgewinn mindestens auf Vorjahresniveau. Das teilte die Sparte am Dienstag in Frankfurt am Main mit. Demnach müsste die Finanztochter der Wolfsburger, die nach Audi, Porsche und der VW-Kernmarke der viertwichtigste Ertragsbringer im Konzern ist, dieses Jahr mindestens 1,7 Milliarden Euro vor Zinsen und Steuern (Ebit) einfahren. Im Vorjahr hatte das Ebit noch um fast sechs Prozent zugelegt.
Die VW-Finanzdienstleistungen stehen im Konzern vor allem für Leasing, Finanzierung, Serviceverträge und Versicherung. Auf dem wichtigsten Markt China, wo der VW-Konzern mehr als jedes dritte Fahrzeug absetzt, fasst die Finanztochter derzeit erst Fuß. Auf dem weltgrößten Automarkt wird bisher noch kaum geleast oder finanziert. Experten zufolge dürfte sich das aber rasch ändern.
"Als zentraler Absatzförderer und Partner der Marken des Volkswagen Konzerns haben wir auch 2014 wieder einen signifikanten Beitrag zum Konzernergebnis geleistet. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Marken des Konzerns, durch die Expansion in neue Märkte sowie durch das Ausrollen weiterer Produkte in bestehenden Märkten sind wir weiter profitabel gewachsen", sagte der Vorstandsvorsitzende Frank Witter.
2014 stieg das operative Ergebnis der VW-Finanzsparte auf 1,7 Milliarden Euro (plus 5,5 Prozent) und die Bilanzsumme auf 137,4 Milliarden Euro (plus 19,4 Prozent). Der Gesamtvertragsbestand kletterte auf 12,4 Millionen Stück (plus 15,5 Prozent).
Alle Geschäftsbereiche wachsen
Zum Vertragsanstieg trugen alle Geschäftsbereiche bei. So erhöhte sich im Geschäftsjahr 2014 die Zahl der Kundenfinanzierungen um 12,4 Prozent auf nunmehr 5,6 Millionen, davon waren rund 2,1 Millionen Neuverträge. Die Zahl der Leasingverträge stieg um 14,7 Prozent auf fast 2,3 Millionen. Darin enthalten waren 1,0 Millionen Neuverträge. Besonders dynamisch entwickelte sich den Angaben zufolge erneut der Bereich Versicherungen und Services. Der Bestand an Versicherungsverträgen erhöhte sich um 18,3 Prozent auf 2,2 Millionen Stück. Davon waren knapp 800.000 Neuverträge. Der Bestand an Serviceverträgen wuchs um 21,3 Prozent auf 2,4 Millionen Stück (1,1 Millionen Neuverträge).
Die Direktbankeinlagen der Volkswagen Finanzdienstleistungen betrugen zum 31. Dezember 2014 rund 23,8 Milliarden Euro, das entspricht einem Anstieg gegenüber 2013 um 11,7 Prozent. Die Volkswagen Finanzdienstleistungen beschäftigten zuletzt 12.821 Mitarbeiter beschäftigt, das sind 17,1 Prozent mehr als im Vorjahr. 6.254 davon arbeiten in Deutschland. (dpa/se)