Die Zahl der Rückrufe von Fahrzeugen in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Zwischen 2011 und 2015 habe sie sich verdreifacht, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Freitag) und nimmt Bezug auf eine Aufstellung des Kraftfahrt-Bundesamtes. Demnach seien in den vergangenen fünf Jahren fast 6,5 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten zurückbeordert worden. Im Jahr 2011 habe es 560.627 Rückrufe gegeben, im vergangenen Jahr seien es 1.664.931 gewesen.
Verkehrspolitiker und Fachleute kritisieren nach Angaben der Zeitung den deutlichen Anstieg. Stefan Bratzel, Chef des Centers of Automotive Management an der Wirtschafts-Fachhochschule in Bergisch Gladbach (NRW), sagte der FAZ: "Die Autos sind nicht unsicherer geworden, aber anfälliger." Das liege unter anderem an der komplizierten Technik in den Fahrzeugen.
Der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, betonte dagegen: "Die Qualität der Fahrzeuge deutscher Hersteller und Lieferanten ist nach wie vor erstklassig." Oft handele es sich um eine Vorsorgemaßnahme. (dpa)