SUV boomen und es gibt keinen Hinweis auf eine Trendumkehr. Immer mehr Hersteller steigen vor allem in das kompakte und untere Segment ein. So will Seat ab 2016 mit einem eigenen Produkt an den Start gehen. Mit dem 20V20 präsentieren die Spanier in Genf jetzt ein ausdrucksstarkes Concept, das allerdings nicht nur Lust auf den künftigen Geländewagen machen, sondern ebenso einen Hinweis auf die optische Marschrichtung des Labels liefern soll.
Da finden sich schneidige Linien und scharfkantige Sicken – der 20V20 ist aber gar nicht mal radikal, sondern von der aktuellen Modellpalette aus betrachtet evolutionär weiterentwickelt und kann abgesehen vom futuristisch gestalteten Innenraum allemal als seriennah durchgehen. Die bulligen Karosserieenden samt Unterfahrschutz sowie viel Bodenfreiheit und selbstverständlich Allrad-Antrieb deuten auf ordentliche Geländetauglichkeit hin, und die Motoren entsprechen weitgehend dem Stand der heutigen Technik.
Die Rede ist von bis zu 220 kW / 300 PS auf Benzinerseite – dieselseitig sind es bis 176 kW / 240 PS, das klingt verdächtig nach den derzeitigen Standard-Aggregaten des modularen Querbaukastens, auf welchem das SUV basieren wird. Und der erlaubt freilich auch den Einsatz alternativer Antriebe beispielsweise in Form von Plug-in-Hybriden. Die werden auch nötig sein, um den Flotten-CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2021 massiv zu senken – schließlich muss dann Strafe zahlen, wer 95 g/km überschreitet. Und das können die Hersteller schon aus Image-Gründen nicht wollen. Der 20V20 will seine Effizienz zudem mit Leichtbau untermauern – wie leicht oder schwer der Seat-4x4 in der Serie sein wird, bleibt spannend. Meist scheitern allzu ambitionierte Gewichtsziele schlicht an den Kosten.
Allerhand Elektronik-Gimmicks
Die Innenarchitektur der Studie wird es kaum in die Massenproduktion schaffen, aber zumindest sind frei konfigurierbare Instrumente ja bereits Standard in diversen Baureihen des Volkswagen-Konzerns, so dass auch bei der Serienversion des Seat-SUV mit ihnen zu rechnen ist. Der 20V20 bietet allerhand Elektronik-Gimmicks, von denen es das eine oder andere Feature vielleicht wirklich mal in die Serie schaffen könnte und auch sollte. Nützlich und sinnvoll wäre zum Beispiel der „Zündschlüssel“, der zugleich Bedienelement ist und auch ein Display hat. Beim 20V20 verfügt er über eine Navigationsfunktion, von der man auch als Fußgänger profitiert. Gleichzeitig merkt er sich den Fahrzeugstandort – mit diesem System darf man auch ruhig seinen Parkplatz vergessen. Endlich mal eine Spielerei mit praktischem Nutzen. (sp-x)