Viele Stellplätze und Garagen in Deutschland wurden zu Zeiten geplant, als Autos noch wesentlich schmaler waren. Mit einem neuen Pkw kann das zum Problem werden. Wie der ADAC bei der Auswertung seiner Autodatenbank festgestellt hat, finden sich aktuell nur noch wenige Neuwagen auf dem deutschen Markt, die unter 1,90 Meter messen. Selbst auf dem Gebrauchtmarkt ist die Auswahl schmaler Typen überschaubar geworden.
Wie sehr Autos in die Breite gewachsen sind, zeigt sich am Beispiel des VW Golf. In den 70er-Jahren blieb dieser mit dem einen serienmäßigen Außenspiegel noch unter 1,80 Meter, während es der neue Golf VIII auf 2,07 Meter bringt – mit allerdings zwei Spiegeln. Angesichts einer um rund 15 Prozent gewachsenen Breite fordert der Verkehrsclub die Hersteller dazu auf, beim Größenzuwachs eine Umkehr einzuleiten. Selbst als Zweitfahrzeug gedachte Kleinwagen sind heute so groß, dass sie erstwagentauglich sind.
Beim wem es aufgrund einer engen Garage auf jeden Zentimeter ankommt, sollte beim Kauf jedenfalls genau auf die Fahrzeugbreite achten und, sofern sich Alternativen anbieten, zum Auto greifen, welches die geringere Breite aufweist. Nicht immer lässt sich diese inklusive der Spiegel aus den technischen Daten entnehmen. Fehlt der Wert, sollte man als Kaufinteressent am besten selber nachmessen.
Autobreiten unter 1,90 Meter haben mittlerweile Seltenheitswert. Vornehmlich Elektroautos wie Fiat 500 3+1, Smart Fortwo, e.Go Life, Renault Twizy oder der voraussichtlich ab Herbst verfügbare Dacia Spring bleiben noch darunter. Auch die Suzuki-Modelle Swift und Jimny halten sich knapp unterhalb dieser Grenze. Zu den rückblickend schmalsten ab 2010 oder später angebotenen Neuwagen gehören Daihatsu Copen (1,64 Meter) und Chevrolet Spark (1,72 Meter). Beide findet man nur noch auf dem Gebrauchtwagenmarkt in einem zudem fortgeschrittenen Alter. (SP-X)