Automatische Berichterstattung
Online-Kontrolle | In mehreren Tausend Fahrzeugen in Holland und Deutschland ist die Lösung Accredis Online A1 verbaut, die Daten erfasst und via GPRS versendet. Das Ergebnis: ein elektronisches Fahrtenbuch.
— Lösungen für elektronische Fahrtenbücher haben viele Telematik- und auch Navigationsanbieter im Portfolio. Die von Accredis hebt sich laut Geschäftsführer Marcus Eitel ab: „Unser System wird unter anderem an das Tachosignal angeschlossen, was eine viel genauere Datenlage verspricht als auf Basis reiner GPS-Daten.“ Außerdem ermögliche es die Unterscheidung zwischen privaten und beruflichen Fahrten via Knopfdruck vor Fahrtbeginn.
A.T.U-Rahmenvertrag | Für das im Jahr 2000 gegründete niederländische Unternehmen Accredis wurde vor zwei Jahren eine deutsche Tochter ins Leben gerufen – speziell für den Vertrieb in den DACH-Ländern. Mittlerweile sollen laut Eitel bereits mehrere Tausend Fahrzeuge in Deutschland und in den Niederlanden mit dem System ausgerüstet sein. In der Blackbox, die im Fahrzeug verbaut wird – seit einem Rahmenabkommen mit A.T.U in 80 ausgewählten Werkstätten –, befindet sich eine SIM-Karte, über die alle zwei oder zehn Minuten (je nach Vertrag) die aufgezeichneten Daten an den Accredis-Server verschickt werden.
Der Nutzer kann damit über eine webbasierte Anwendung jederzeit die Fahrzeuge lokalisieren, die einzelnen Fahrten abrufen und mit Adressen hinterlegen. Nachträgliche Änderungen werden markiert, Änderungen von Datum, Uhrzeit, Kilometerständen, gefahrenen Strecken und Adressen sind dagegen generell nicht möglich – und damit auch keine Manipulationen. Accredis weist darauf hin, alle Anforderungen der deutschen Steuerbehörden zu erfüllen.
Gerechtere Abrechnung | Patrick Wissing, zuständig für das Controlling bei P&M Cosmetics, betreut seit 2003 den dortigen Fuhrpark mit etwa 30 Fahrzeugen, vorrangig VW Golf Variant. Rund 90 Prozent der Fahrzeuge – und damit in erster Linie die der Außendienstler – fahren seit dem Jahr 2004 mit der Accredis-Lösung an Bord. Er erklärt: „Die Entscheidung dafür fiel aus zwei Beweggründen: zum einen, um eine Kontrolle über die Außendienstler zu haben, zum anderen im Sinne einer gerechteren – und auch für uns als Arbeitgeber günstigeren – Abrechnung gegenüber der Ein-Prozent-Regelung, wenn ein Mitarbeiter privat nicht so viele Kilometer fährt.“
Wie haben die Fahrer bei P&M Cosmetics reagiert? „Die kennen es nicht anders“, meint Wissing. „Außerdem: Wenn man nichts zu verbergen hat, gibt es auch nichts zu befürchten.“ Acht Jahre Nutzung sprechen für Zufriedenheit. Natürlich kostet das System, doch Wissing bekräftigt: „Die Mehrkosten werden teilweise durch Vorteile aufgewogen, die sich nicht quantifizieren lassen.“
Apropos Kosten: Die Hardware kostet 399 Euro je Fahrzeug, der optionale Fahrtwahlschalter (privat/dienstlich) und ein Fahrererkennungsbutton kosten weitere 70 Euro. Verpflichtend ist das ADIF Can-Bus-Interface für 105 Euro. Dazu kommt eine monatliche Gebühr von 16,50 Euro mit und 14,90 Euro ohne Ortungsfunktion (je nach Abonnement) sowie eine einmalige Freischaltungsgebühr von 45 Euro. „Ab einer Abnahmemenge von fünf Ausrüstungen wird es preiswerter“, kündigt Marcus Eitel von der Accredis-Geschäftsführung an. | Susanne Löw
- Ausgabe 11/2012 Seite 89 (282.0 KB, PDF)