Ein wesentlicher Wachstumstreiber für die Autobanken ist auch 2016 das gewerbliche Segment gewesen. Mit Neuverträgen in Höhe von 25,2 Milliarden Euro haben die Institute der Automobilhersteller ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielt, berichtete ihr Verband BDA am Mittwoch in Frankfurt. Dabei entfallen 21,3 Milliarden Euro auf das traditionell stärkere gewerbliche Leasing und rund 3,9 Milliarden Euro auf das gewerbliche Finanzierungsgeschäft.
"Mit einer guten Angebotspolitik konnten die Herstellerbanken die steigende Nachfrage weiter fördern", sagte Verbandsgeschäftsführer Peter Renkel. "Dieses Wachstum verdeutlicht, dass unsere Produkte und auch Dienstleistungsangebote die hohen Ansprüche gewerblicher Kunden und Unternehmen bestens treffen – sowohl im Flottensegment als auch bei kleineren Betrieben."
Immer häufiger werden Neuwagen in Deutschland auch von privaten Autokunden geleast. Das Volumen neu abgeschlossener Privatleasingverträge stieg demnach 2016 um zwölf Prozent auf 8,1 Milliarden Euro. Ihr Geschäft mit dem zeitlich begrenzten Nutzungsrecht an einem Auto hat damit fast das Volumen der Neuwagenkredite für Privatleute erreicht, das 2016 nur um vier Prozent auf 8,3 Milliarden Euro zulegte. Im Unterschied zu Privatkunden können gewerbliche Leasingnehmer die Raten als Betriebskosten von der Steuer absetzen.
Insgesamt haben die Autobanken ihr Neugeschäft im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf ein Volumen von 41,5 Milliarden Euro gesteigert. Sie haben 1,54 Millionen Neuwagen finanziert, ein erheblicher Anteil der 3,35 Millionen Neuzulassungen, die es im vergangenen Jahr in Deutschland gegeben hat. Steigerungsmöglichkeiten sehen sie noch beim Verkauf zusätzlicher Dienstleistungsverträge sowie bei der Finanzierung von meist jungen Gebrauchtwagen.
Die herstellergebundenen Banken decken nach eigenen Angaben rund zwei Drittel des Marktes für automobile Finanzdienstleistungen ab. Nur rund ein Viertel der Neuwagenkäufe wird nicht finanziert. (dpa)