-- Anzeige --

Ausdauerleistung

30.04.2013 12:02 Uhr
Ausdauerleistung

-- Anzeige --

Ausdauerleistung

Kerngeschäft | Als leidenschaftlicher Jogger und Sammler von Oldtimern vergleicht Fuhrparkleiter Gerhard Reger das Management mit einem sportlichen Prozess, der permanent zu optimieren ist.

— Wenn Gerhard Reger abends auf dem Parkplatz der Konstanzer Europazentrale von Transco Süd in sein Auto steigt und die Tür schließt, tritt er meist den Heimweg an. Die Arbeit ist dann allerdings noch nicht vorbei.

Vielmehr nutzt der Fuhrparkleiter die rund 45-minütige Fahrt, um die Ereignisse des Tages in Ruhe Revue passieren zu lassen. Dabei entwickelt er nicht nur neue Ideen und Lösungen für die rund 55 Einheiten starke Lkw-Flotte plus 300 Sattelauflieger und die angegliederten Dienstleister, sondern auch für die 51 Firmen-Pkw und zwei Transporter.

Inspirationsquelle hierfür sind auch ausgiebige Wanderungen mit der Familie und regelmäßige Läufe über zehn Kilometer, die er mindestens jeden Sonntag mit einem Team aus gleichgesinnten Joggern absolviert. Vor allem der Ausdauersport erweist sich für ihn als überaus dienlich im Beruf. „Analog einem effizienten Fuhrparkmanagement fordert das Laufen sowohl Disziplin und Durchhaltevermögen als auch Leidenschaft und konkrete Ziele wie etwa die Verbesserung der Streckenzeit“, sagt Reger.

Die dazu notwendige Portion an Geduld zieht er aus einem weiteren Hobby: dem Restaurieren von Oldtimern und Raritäten auf vier Rädern. Derzeit zählt der Landmaschinenmechaniker-Meister in seiner Sammlung vier Traktoren, zwei Lkw und drei Autos in der eigens für diese Fahrzeuge errichteten Halle. Darunter befinden sich etwa die beiden Nutzfahrzeuge Mercedes-Benz L 312 aus dem Jahr 1955 und ein Henschel HS 12 von 1966 sowie der Kleinwagen Polski Fiat 126, die Reger in den kommenden Jahren wieder instand setzen will. „Dabei kann ich mich zurücknehmen, Gedanken sammeln und Kraft holen.“ Der Mix aus Hobbys hilft ihm somit, in der Arbeit am Ball zu bleiben sowie Optimierungen und Controlling sportlich voranzutreiben.

Lokales Teamwork | Den Aufgaben im Fuhrparkmanagement widmet sich Reger in enger Abstimmung mit der Geschäftsführung. Schließlich ist der Fuhrpark das zentrale Werkzeug für das weltweit agierende Logistikunternehmen. Die Entscheidungen über Investitionen, Kfz-Austausch, Flottenvergrößerungen oder -verkleinerungen und die anderen mit der Mobilität verbundenen Bereiche trifft die Führungsetage daher gemeinsam.

Im Fokus stehen dabei der Einkauf und der möglichst reibungslose Betrieb aller Fahrzeuge. Zu diesem Zweck hat der Fuhrparkleiter vor etwa fünf Jahren eine Car Policy für die Firmen-Pkw implementiert. Darin sind vier Mitarbeitergruppen als dienstwagenberechtigt definiert: Sachbearbeiter/Fachkräfte, Außendienstmitarbeiter/Abteilungsleiter, Prokuristen und die Geschäftsführung.

Während in den ersten drei Stufen grundsätzlich nur die VW-Konzernmarken Audi, Seat, Skoda und VW sowie Ford und Opel zugelassen sind, kann die Geschäftsführung als oberste Hierarchieebene auch Fahrzeuge aus der Modellpalette von BMW und Mercedes-Benz auswählen.

Parallel dazu gibt es Referenzmodelle für drei Gruppen. In erster Kategorie der Sachbearbeiter/Fachkräfte ist das – in Abhängigkeit von der Strecke zwischen Wohn- und Arbeitsstätte sowie den dienstlich gefahrenen Kilometern – entweder der VW Polo 1.4 Comfortline mit 85 PS respektive der VW Polo 1.6 TDI BlueMotion Technology (BMT) mit 90 PS. Außendienst und Abteilungsleiter orientieren sich je nach Bedarf an Zuladungskapazität am VW Golf Comfortline 2.0 TDI BMT mit 150 PS und Golf Variant Comfortline 2.0 TDI mit 140 PS. Maßstab für die Prokuristen ist der VW Passat Variant Comfortline 2.0 TDI BMT mit 177 PS. Von den Leitlinien weichen die Mitarbeiter in der Regel nicht ab. Deshalb werden der VW Polo, Golf und Passat sowie der Opel Astra Sports Tourer 1.7 CDTI Ecoflex mit 130-PS-Motorisierung am häufigsten gefahren.

Außerdem sind in den ersten beiden Kategorien der Sachbearbeiter und Außendienstler/Abteilungsleiter die Farbe Silber sowie die Beklebung mit Firmen-Schriftzug als Standard vorgesehen. Ansonsten sind für deren Firmen-Pkw nur Klimaanlage und mobile Navigationsgeräte verpflichtend. Die Fahrzeuge der Außendienstmitarbeiter sind ferner mit einer Freisprecheinrichtung ausgestattet. „Alle anderen zusätzlichen Komponenten bestellen wir immer individuell und im Dialog mit dem Händler, da er die Fahrzeuge nach Ende des Leasingvertrages zurücknehmen und vermarkten muss“, sagt der Fuhrparkleiter.

Leasingrahmen für Pkw | Für das Leasing hat der Fuhrparkleiter ebenfalls Eckpfeiler über alle vier Hierarchiestufen gesteckt. Für die ersten drei ist das unter anderem eine Laufzeit der Verträge von 48 Monaten. Die vereinbarten Gesamtlaufleistungen bewegen sich hier zwischen 100.000 und 160.000 Kilometern, wobei Reger bei den Fahrern einen Durchschnitt von 35.000 Kilometern pro Jahr an tatsächlich zurückgelegten Kilometern ermittelt hat. Die Fahrzeuge der Geschäftsführung werden für 36 Monate mit individuellen Laufleistungen geleast.

Darüber hinaus umfassen alle Verträge den Servicebaustein Wartung & Verschleiß. Leasinggeber sind die jeweiligen herstellergebundenen Anbieter.

Gekaufte Transporter | Am Rande unterhält Transco Süd auch zwei Transporter: VW Crafter Kastenwagen 35 mit 2,5-Liter-TDI-Motor und 136 PS. Sie sind die Gefährte für Expresssendungen oder für die schnelle Eingreiftruppe in Konstanz, wenn zum Beispiel eine Ladung dem Lkw-Transport hinterhergefahren werden muss.

Diese Nutzfahrzeuge bringen jedes Jahr zwischen 50.000 und 60.000 Kilometer auf den Tacho und sind gekauft. Reger ergänzt: „Die Transporter fahren wir, bis sie den Geist aufgeben oder sich eine Reparatur einfach nicht mehr lohnt.“

Erst dann sorgt der Fuhrparkleiter für Ersatz und überbrückt gegebenenfalls mit einem Mietfahrzeug vom Händler.

Management in Eigenregie | Die regionalen Autohäuser haben folglich im internen Fuhrparkmanagement einen hohen Stellenwert. Sie unterstützen daher beispielsweise, neben einem regionalen freien Reifendienstleister, bei der Räder- und Reifenbeschaffung oder im Schadenmanagement. Zugleich lässt sich Reger regelmäßig über aktuelle Sonderaktionen von den Großkundenberatern informieren. Dem Händler obliegt zudem die ausführliche Einweisung der Mitarbeiter bei der Fahrzeugübergabe.

Die Flottenversicherung mittels Pauschalbeitrag über alle Fahrzeuge und jeweils 500 Euro Selbstbeteiligung in der Voll- und Teilkasko managt Reger mit der Geschäftsführung intern.

Im Haus liegt auch die Verwaltung und Bestückung der Wagen mit der DKV-Tankkarte, die Abwicklung der Kfz-Steuer und GEZ. „Die dazugehörigen Prozesse laufen dabei in den vergangenen Jahren relativ stabil“, so Reger.

Auf dem Status quo will er sich aber nicht ausruhen. Die einzelnen Stellschrauben sollen daher auch künftig immer wieder kontrolliert und entsprechend nachjustiert werden. Ausdauer, Gemeinschaftssinn sowie der Dialog mit Kollegen und Mitarbeitern sind dabei gefragt. So kommen bei Gerhard Reger die Fähigkeiten und Talente wieder ins Spiel, die er bei seinen Hobbys braucht.

| Annemarie Schneider

Fuhrpark | Auf einen Blick

51 Pkw + zwei Transporter (VW Crafter Kastenwagen 35 2.5 TDI (136 PS)

Zugelassene Marken: Audi, Ford, Opel, Seat, Skoda, VW + für Führungskräfte zusätzlich BMW und Mercedes-Benz

Referenzmodelle in Hierarchiestufen: 1. VW Polo 1.4 Comfortline (85 PS) bzw. 1.6 TDI BlueMotion Technology (BMT) (90 PS) für Sachbearbeiterebene, 2. VW Golf Comfortline 2.0 TDI BMT (150 PS) + Golf Variant Comfortline 2.0 TDI (140 PS) für Abteilungsleiter + Außendienst, 3. VW Passat Variant Comfortline 2.0 TDI BMT (177 PS) für Prokuristen + 4. Geschäftsführung: offene Wahl

Am meisten gefahren: VW Polo, Golf und Passat sowie Opel Astra Sports Tourer 1.7 CDTI Ecoflex (130 PS)

Pkw im Leasing inkl. Wartung & Verschleiß – Hierarchiestufen 1–3: 48 Monate, Laufleistungen von 25.000–40.000 km p. a.; 4. Stufe 36 Monate, individuelle Laufleistungen

Leasinggeber: herstellergebundene Anbieter

Fuhrparkmanagement intern: Räder/Reifen bei reg. Dienstleister bzw. Markenhändler, eine Tankkarte pro Kfz (DKV), Flottenversicherung (Zurich) + Schadenmanagement, GEZ, Kfz-Steuer

Transco Süd | In Kürze

Die Transco Süd GmbH mit Sitz in Konstanz bietet Logistik- und Speditionsdienstleistungen an. Das Portfolio reicht von der Beratung und Warenlagerung über Stückguttransporte, KEP-Dienste sowie Luft- und Seefracht bis hin zur Abwicklung der Verzollung. Transco Süd wurde 1970 gegründet und betreibt heute neben acht Standorten in Deutschland (Berlin, Dormagen, Gottmadingen, Hamburg, Konstanz, Lübeck, Singen und Weil am Rhein) weitere Niederlassungen in Italien, Polen, Schweiz, Slowenien, Tschechien, Ukraine und UK. Insgesamt sind rund 550 Mitarbeiter beschäftigt, von denen zirka 180 in der Zentrale arbeiten. Sie haben 2012 einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro erwirtschaftet.

-- Anzeige --
-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


Geschäftsführer (m/w/d)

Nordrhein-Westfalen

-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.