Die Alliance Automotive Group Germany (AAGG) will ihre Werkstattkonzepte auf neue Beine stellen und eigenständig weiterentwickeln. Dazu sollen die Aktivitäten ab dem 1. Januar 2020 in einem neu gebildeten "AAG Concept Center" gebündelt werden. "Wir haben uns entschlossen, aus jeder Welt das Beste zu nehmen und eine neue unabhängige Konzeptwelt zu etablieren, die wir alleine und ohne Abhängigkeiten von anderen weiterentwickeln können", erklärte Fabian Roberg, Managing Director der AAGG. Das gelte sowohl für die Werkstatt- als auch die Handelskonzepte des Unternehmens.
Mit dem OK Car Service, dem Bosch Car Service, dem 1a Autoservice und AutoCrew werden heute bereits vier Full Service Werkstattkonzepte vermarktet. OK Car Service wurde als erste eigene Marke von AAGG entwickelt. Derzeit verfügt das Konzept über 150 Partnerbetriebe. Ergänzt wird das künftige Angebot durch das Einstiegskonzept "AAG Technikpartner".
"Im Gegensatz zu den eher traditionellen Ansätzen bestehender Handels- und Werkstattkonzepte, beinhaltet unser Concept Center neue Ansätze zu den Fragen: 'Wie lenke ich Fahrzeuge in meine Werkstatt?' und 'Wie repariere ich die Fahrzeuge von morgen?'", erläuterte Roberg die Zielsetzung. Dabei greife man nicht nur auf das Know-how bestehender Strukturen zurück, sondern profitiere auch vom internationalen Netzwerk innerhalb der Alliance Automotive Group (AAG) und der Genuine Parts Company (GPC).
Mit dem künftig flächendeckenden Werkstattnetz wolle man insbesondere für Flotten und Mobilitätsdienstleister neue Serviceansätze bieten. "Dieses hochwertige Reparatur- und Servicenetzwerk wird den Herausforderungen der neuen Fahrzeugtechnologie und der e-Mobilität gewachsen sein", so Roberg. Man habe ein Tool entwickelt, das die Flotten in die Werkstätten steuert. Details dazu werde man Anfang 2020 präsentieren.
OE-Expertise stärken
Zudem sollen Werkstattpartner von der Expertise im Verkauf von OE-Teilen profitieren. Roberg verwies auf entsprechende Verträge mit Volkswagen und anderen Automobilherstellern. Auch im Bereich Diagnose wolle man die Werkstattpartner in die Lage versetzen, die Möglichkeiten der Herstellerportale besser zu nutzen und damit auf OE-Niveau zu arbeiten. Dafür gebe es spezielle Schulungsangebote wie die "Diagnosewochen".
Neue Handelskonzepte
Neue Bausteine des AAG Concept Centers werden zudem die drei Handelskonzepte "AAG-Stützpunkthändler", "AAG-Fachhändler Premium" und „AAG-Fachhändler". Die Leistungen der neuen Systeme soll laut Roberg über die bestehenden Handelskonzepte des deutschen Marktes hinausgehen.
Präsentiert wurden die Konzepte auf der AAGtechnika 2019, die vom 25. bis zum 27.Oktober in Münster stattfand. Ab Januar 2020 sollen die neuen Konzepte den Partnern zur Verfügung stehen. Roberg gibt sich durchaus selbstbewusst: "Wir wollen die dominante Handelskooperation im deutschen Markt sein, die mit einem wettbewerbsfähigen Preisgefüge und vielen attraktiven Serviceleistungen am Markt überzeugt."
Unter dem Dach der AAGG sind die mittelständische Teilegroßhändler Coler, Hennig Fahrzeugteile und Busch mit insgesamt 74 Standorten zusammengeschlossen. Die AAG Germany beliefert hierzulande 20.000 Werkstätten mit mehr als 100.000 verschiedenen Ersatzteilen für Pkw- und Nutzfahrzeuge. Mit 1.700 Mitarbeitern setzt das Unternehmen 400 Millionen Euro um. (diwi)