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Alles, was man braucht

30.09.2013 12:02 Uhr
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Alles, was man braucht

Teil 9: KBZO | Die private Stiftung Körperbehinderten-Zentrum Oberschwaben nutzt die Modelle einer Marke für den Personentransport. Ausschlaggebend dafür sind Konditionen und Händlerservice.

— Die Tourenplanung ist innerhalb der Stiftung Körperbehinderten-Zentrum Oberschwaben (KBZO) seit jeher ein Thema für die Abteilung Sozialwesen. Denn sie organisiert die Fahrten der ihnen anvertrauten Menschen in den jeweiligen Einrichtungen.

Dazu verteilt Abteilungsleiter Norbert Donath mit seinem Team von der Zentrale in Weingarten aus die Fahrpläne an die Mitarbeiter. Sie umfassen Routen nach Friedrichshafen am Bodensee über Ravensburg bis nach Biberach und Sigmaringen im Norden. Manche gehen auch nach Westen entlang des Bodensees bis Konstanz.

Die Wege sind in einer Excel-Anwendung dokumentiert, die extra für diese Aufgabe konzipiert wurde. Hierüber verwaltet und analysiert Donath die bestehenden Planungen und ändert sie bei Bedarf. Das ist beispielsweise der Fall, wenn neue Schüler hinzukommen. „Die Zentralisierung ist auch notwendig, weil ein permanenter Wechsel von Schülern und Erwachsenen in den Werkstätten besteht, sodass kurzfristig unterschiedliche Fahrzeuge zum Einsatz kommen oder die Touren angepasst werden müssen“, sagt Donath.

Streng zweckgebundener Einkauf | Da das Know-how der Abteilung Sozialwesen auch Voraussetzung für die Beschaffung der Fahrzeuge ist, hat die KBZO den Fahrdienst und das Fuhrparkmanagement in diesem Bereich angesiedelt. Dort wissen die Mitarbeiter schließlich am besten, welche Fahrzeuge und insbesondere wie viele die Einrichtungen brauchen. Bei der Beschaffung arbeiten sie wiederum Hand in Hand mit Matthias Stöckle, dem kaufmännischen Vorstand der Stiftung, und der Abteilung „Einkauf“.

Gemeinsam besprechen sie zu Schuljahresbeginn die Kfz-Bestellungen für das folgende Schuljahr und welche Finanzierungsform sie nutzen wollen. Nach einer Analyse der Situation im Fuhrpark und einem Vergleich der aktuellen Angebote stellen sie dann die benötigten Summen in den Wirtschaftsplan für das nächste Jahr ein, um die Beschaffung zu ermöglichen. „Dabei planen wir so, dass in den Bussen eigentlich immer ein Platz für den unerwarteten unterjährigen Fahrgast frei ist“, so Donath. Die Beschaffung von zusätzlichen Fahrzeugen während des Schuljahres sei daher in der Regel nicht notwendig.

Generell ist die KBZO zwar dem Paritätischen Wohlfahrtsverband angeschlossen und kann dessen Rahmenverträge in Anspruch nehmen. Da diese aber vorwiegend Pkw umfassen und die gemeinnützige Organisation ausschließlich Kastenwagen respektive Busse für den Personentransport benötigt, managen die Führungskräfte den Einkauf ohne Schützenhilfe. Stöckle nennt einen weiteren Grund: „Wir erzielen mit der reinen Eigenbeschaffung auch bessere Konditionen.“ Das erreicht er, weil die Konzentration auf Volkswagen als einzige Marke oberste Maxime ist.

Als Modelle sind der VW T5 und VW Crafter zugelassen. Ersterer ist mit einem 1,9-Liter-Dieselmotor ausgestattet, der 84 PS leistet, Letzterer mit einer 109 PS starken 2.0-TDI-Variante. Da es die Modellvorgabe schon einige Jahre gibt, sind auch noch ältere Varianten der beiden mit 70 PS respektive 92 PS starker Dieselmotorisierung in Betrieb. „Wir ordern für die zweckgebundenen und rein dienstlichen Fahrzeuge immer nur Diesel mit der jeweils kleinsten Motorisierung“, erläutert Stöckle die Maßgabe.

Die Ausstattung der Fahrzeuge erfolgt dagegen individuell und richtet sich nach den Bedürfnissen der Passagiere. Aus- und Umbauten mit Spezialsitzen oder für den rollstuhlfähigen Transport übernimmt Mobitec.

Leasing oder Kauf nach Angebot | Unabhängig davon prüfen die Verantwortlichen jedes Mal aufs Neue, ob sie leasen oder kaufen. Hintergrund ist, dass für die KBZO nicht jedes Jahr eine bestimmte Finanzierungsform die günstigste ist. Deshalb finden sich im Fuhrpark auch beide Lösungen. Etwa 30 Prozent sind dabei geleast und etwa 70 Prozent gekauft.

Das Leasing rechnet sich allerdings nur für Fahrzeuge mit hohen Laufleistungen und „schadensanfälligeren Touren“, wie es Donath beschreibt. Damit meint er Fahrten in unwegige Gegenden oder mit jungen Fahrern am Steuer. In diesen Fällen sind die VW T5 oder VW Crafter dann für 36 Monate mit einer Laufleistung von 30.000 Kilometern pro Jahr geleast. „Das können wir aber nur darstellen, weil unser VW-Händler die Rückläufer sehr kulant zurücknimmt und keine großen Zusatzbelastungen daraus entstehen.“

Zum Teil sind die Verträge auch mit dem Baustein Wartung & Verschleiß oder dem Kfz-Versicherungspaket verknüpft. „Bei Letzterem haben dann im Vergleich zu den Stückprämien der regulären Flottenversicherung die Preise zum Zeitpunkt der Anschaffung gepasst“, sagt Stöckle.

Mehrheitlich sind die Fahrzeuge immer noch gekauft. In der Regel entscheidet Stöckle mit seinem Team nach fünf bis sechs Jahren, wann diese an Wiederverkäufer vermarktet werden. Die Stiftung KBZO hat dazu etwa vier feste Partner in der Hinterhand, die bei anstehendem Remarketing kontaktiert werden. Derjenige mit dem besten Angebot erhält den Zuschlag.

Langjährige Dienstleister | Die Partnerschaften der KBZO mit den einzelnen Dienstleistern zeichnen sich insgesamt durch eine hohe Konstanz aus. So baut die Stiftung seit vielen Jahren nicht nur bei Wartung und Verschleiß sowie bei Gewährleistungsarbeiten auf das benachbarte VW-Autohaus in Weingarten, sondern beispielsweise auch auf die Allianz als Flottenversicherer.

Dort sind die meisten Fahrzeuge über einen Rahmenvertrag mit Stückprämien und einer Selbstbeteiligung (SB) in der Vollkasko von 300 Euro sowie 150 Euro SB in der Teilkasko eingedeckt.

Mit der Fahrzeuginstandsetzung nach Unfällen und mit dem Räder- und Reifenwechsel wird in der Regel ein weiterer langjähriger Werkstattpartner oder die stiftungseigene Werkstatt beauftragt.

Tankkonditionen nachverhandelt | Als Tankkarten verwenden die Fahrer nur die Aral Card, da Aral die nächstgelegene Tankstelle im Ort ist. „Hier haben wir aber schon einmal gewechselt und sind nach harten Verhandlungen wieder zurückgekehrt. Damit haben wir bessere Konditionen erzielt, was bei unserem Kraftstoffbedarf und dem engen Kostenbudget von elementarer Bedeutung ist“, konstatiert Stöckle.

Trotz der engen Beziehungen prüft der kaufmännische Vorstand mit seinem Team daher jährlich die Bedingungen und Preise in allen Bereichen. Derzeit schauen sie sich etwa den Vertrag über die Flottenversicherung genau an und verhandeln mit den Versicherern.

Ein Projekt, das die KBZO demnächst auch starten will, ist die Ausstattung der Fahrzeuge mit Telematik-Systemen. Fahrverhalten wie Vollbremsungen, Lenkeinschläge oder Geschwindigkeitsüberschreitungen sollen so sichtbar werden. Das soll die Fahrer sensibilisieren und zu einer umschauenden Fahrweise motivieren. Wenn dadurch etwa die Zahl der Schäden sinkt, hat die KBZO wieder eine Zwischenetappe genommen.

| Annemarie Schneider

KBZO | In Kürze

Die Stiftung Körperbehinderten-Zentrum Oberschwaben (KBZO) ist eine private Stiftung, die an 25 Standorten in Baden-Württemberg verschiedene Einrichtungen wie Schülerwohnheime, Schulen, Kindergärten und Werkstätten für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderungen betreibt. Schwerpunktregionen der Tätigkeit sind die Landkreise Ravensburg, Friedrichshafen, Sigmaringen und Biberach. Im vergangenen Jahr haben rund 650 Mitarbeiter etwa 1.000 Menschen betreut und einen Umsatz von rund 37,7 Millionen Euro generiert. Sitz der Stiftung KBZO ist das württembergische Weingarten.

Fuhrpark | Auf einen Blick

65 Fahrzeuge, alle rein dienstlich

nur VW zugelassen: VW T5 1.9 TDI (84 PS) und VW Crafter 2.0 TDI (109 PS)

Fahrzeuge vorwiegend Busse

Kfz-Ausstattung: individuell, bei Bedarf Aus- und Umbauten durch Mobitec

ca. 70 % der Fahrzeuge gekauft, 30 % geleast

Kauf: Haltedauer i. d. R. zwischen 5–6 Jahre, danach Remarketing an gewerbliche Wiederverkäufer, Leasing: i. d. R. 36 Monate, Laufleistung: 30.000 km p. a.

Leasing inkl. Versicherungspaket + bei Angebot: Wartung & Verschleiß, Leasinggeber: VW Leasing

Fuhrparkmanagement/Tourenplanung intern: Abteilung Sozialwesen

Kooperation mit Dienstleistern: Wartung & Verschleiß (VW Händler), Unfallinstandsetzung und Räder-/Reifenwechsel mit weiterem Werkstattpartner, Tankkarten (Aral), Flottenversicherung (Allianz bei Kauf + VW Leasing bei Leasing)

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