Ein Defekt am Airbag ist der häufigste Grund für einen Automobil-Rückruf. Im vergangenen Jahr waren Probleme mit dem Prallkissen oder nicht funktionierenden Gurtstraffern der Auslöser für 56 Prozent aller Nachbesserungs-Aktionen der Autohersteller, wie aus einer Statistik des ADAC hervor geht. Der hohe Anteil ist auf die Nachwehen des Takata-Debakels zurückzuführen. Der japanische Zulieferer hatte seit 2001 weltweit zig Millionen defekter Airbags ausgeliefert.
Mit 14 Prozent auf Rang zwei der Rückrufgründe landeten Probleme mit Fenstern, Türen und der Karosserie. Rang drei belegten mit sieben Prozent Fehler bei Wegfahrsperre und Zündung. Relativ selten waren Defekte an Lenkung, Achsen und Rädern (3 Prozent) sowie Bremsen und ABS (2 Prozent) Grund für eine Rückrufaktion.
Insgesamt mussten im vergangenen Jahr in Deutschland 1,3 Millionen Fahrzeuge zurück in die Werkstatt. Im Durchschnitt waren die Autos lediglich 1,82 Jahre alt, im Vorjahr waren es noch 2,75 Jahre. Der ADAC kritisiert vor diesem Hintergrund, dass die Verbraucher zunehmend als Tester ausgenutzt würden. Zudem setzt sich der Club für transparentere Verbraucher-Informationen an. In der Regel melden weder die Hersteller noch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) die Aktionen. In den USA beispielsweise gibt es eine öffentliche Online-Datenbank, in der alle Rückrufe aufgelistet werden müssen. (Holger Holzer/SP-X)