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Abgas-Vorwürfe: KBA verdonnert Daimler zur Pflicht-Rückruf

24.06.2019 10:03 Uhr
Abgas-Vorwürfe: KBA verdonnert Daimler zur Pflicht-Rückruf
Angeblich illegale Abgas-Technik: Daimler muss 60.000 Dieselmodelle vom Typ Mercedes-Benz GLK zurückrufen.
© Foto: Mercedes

Nach dem Auffliegen des Diesel-Skandals vor inzwischen vier Jahren schauen die amtlichen Prüfer genauer hin. Das hat nun erneut Konsequenzen für Daimler. Der Konzern widerspricht den Vorwürfen.

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Daimler muss rund 60.000 Diesel-Geländewagen in Deutschland wegen des Vorwurfs einer illegalen Abgastechnik in die Werkstätten holen. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ordnete am Freitag einen Pflicht-Rückruf mit Sofortvollzug für die betroffenen Modelle vom Typ Mercedes-Benz GLK 220 an, wie das Bundesverkehrsministerium am Samstag auf Anfrage mitteilte. Zuerst hatte die "Bild am Sonntag" darüber berichtet. Daimler weist die Vorwürfe einer Manipulation von Abgaswerten zurück. Der Konzern will den Rückruf umsetzen, aber Widerspruch gegen den Bescheid einlegen.

Das KBA habe im Rahmen seiner Untersuchungen bei verschiedenen Herstellern bei diesen Mercedes-Modellen der Euro-5-Norm eine unzulässige Abschalteinrichtung der Abgasreinigung festgestellt, erklärte das Ministerium. Da von der beanstandeten "Schadstoff- und Abgasstrategie" auch andere Modelle betroffen sein könnten, habe das Amt die Untersuchungen bereits ausgeweitet. Es handele sich um Fahrzeuge mit den Motoren OM 651 und OM 642. Ein Unternehmenssprecher sagte, man sei weiterhin mit der Behörde über das Thema im Gespräch.

Der Verdacht gegen das fragliche Mercedes-Modell GLK 220 CDI aus den Produktionsjahren 2012 bis 2015 war Mitte April publik geworden. Damals hieß es, das KBA sei im Herbst 2018 auf eine verdächtige Software-Funktion bei dem Motor OM 651 gestoßen. Demzufolge sollen Abgaswerte mithilfe eines Computerprogramms gesenkt worden sein – aber nur auf dem Prüfstand und nicht im täglichen Verkehr. Daimler erklärte, die Funktion bereits im Mai 2018 beim KBA vorgestellt und in der Folge auch in mehreren Besprechungen erläutert zu haben. Nach Auffassung des Konzerns sei die Funktion zulässig.

Die jetzige amtliche Anordnung ist für Daimler nicht die erste. Im August 2018 verhängte das KBA einen Rückruf für europaweit 690.000 Diesel an, darunter für 280.000 Fahrzeuge in Deutschland. Daimler hatte damals betont, man kooperiere mit den Behörden. Der Konzern legte aber ebenfalls Widerspruch ein.

Grüne: Rückrufe für Software-Updates bringen wenig

Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer kritisierte, dass der Rückruf erst jetzt komme, sehe nicht nach zügiger Arbeit der Behörden aus. Klar sei, dass Rückrufe für ein Software-Update wenig brächten. "Der Verkehrsminister muss sich endlich zu einer Verpflichtung der Hersteller durchringen, so dass die Abgassysteme vernünftig mit zusätzlicher Technik nachgerüstet werden", forderte er am Sonntag. (dpa)

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