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Fahrbericht Porsche Taycan: Einsteiger für Fortgeschrittene

12.02.2021 09:56 Uhr
Das neue Basismodell des Porsche Taycan nutzt ganz klassisch die Hinterachse für den Vortrieb.
© Foto: Porsche

Bislang gab es den Porsche Taycan immer mit Allradantrieb. Das ändert sich jetzt. Das neue Basismodell nutzt ganz klassisch die Hinterachse für den Vortrieb. Klassisch ist auch die Preisgestaltung.

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Von Tomas Hirschberger

Porsche und Verzicht treffen im großen Spielzimmer der Automobile eher selten aufeinander. Und das dürfte so bleiben. Denn auch das neue elektrische Basismodell der Zuffenhausener hat mit Verzicht nicht wirklich viel am Hut.

Wenn im März der neue Taycan mit Heckantrieb als viertes Familienmitglied dazu kommt, wird er das teuerste Einstiegsmodell der Firmengeschichte sein. Mindestens 70.184 Euro netto stehen dann auf dem Preisschild des Elektro-Sportwagens. Was noch immer nicht wirklich ein Freundschaftsangebot ist, aber immerhin satte 19.300 Euro unter dem Allrad-Taycan 4S liegt. Auch deshalb gehen die Zuffenhausener Kaufleute davon aus, dass ihr neues Baby zum neuen Bestseller der Taycan-Famillie heranwachsen dürfte.

Porsche bietet den Stromer in zwei Akkugrößen an: Mit der serienmäßigen Performance-Batterie beträgt die Systemleistung 300 kW / 408 PS, in der von uns gefahrenen Version Performance-Plus-Variante sind es 476 PS (plus 4.810 Euro netto). Mit dieser Batterie ist der Taycan übrigens das erste Serienfahrzeug, das mit einer Systemspannung von 800 Volt, statt der üblichen 400 Volt antritt. Den kombinierten Stromverbrauch gibt Porsche mit 28,7 kWh/100 km an, die maximale Reichweite soll bei 484 Kilometern liegen. Als neue Sonderausstattung gibt es ein 22 kW On-Board-Ladegerät (plus 1.400 Euro netto), das in etwa fünf Minuten Strom für bis zu 100 Kilometer nachladen kann.

Mehr Taycan braucht kein Mensch

Die ersten paar hundert Kilometer hinterm Steuer des schlicht "Taycan" genannten Viertürers sind eine überzeugende Demonstration. Wir nehmen es gerne vorweg: Mehr Taycan braucht kein Mensch. Wenngleich der Sport-Stromer mit 2,2 Tonnen nicht wirklich als Diätwunder durchgeht, spielt er doch zum 4S befreiter auf. Der Allradler hat zwar nominell 54 PS mehr zu bieten, ist aber auch gut 100 Kilogramm schwerer. Die Unterschiede in der Beschleunigung sind marginal und – mal ehrlich – außer auf der Rennpiste völlig zu vernachlässigen. Wer per Overboost und der Antriebsregelung Launch Control kurzzeitig die volle Leistung abruft, bekommt jedenfalls ordentlich Druck in den Nacken. 5,4 Sekunden auf Tempo 100, Spitze 230 km/h. So dynamisch bewegt, hat der Stromzähler im Taycan natürlich alle Hände voll zu tun. Die Rest-Kilometer im Akku schmelzen dann schneller als eine Kugel Eis in der Mittagssonne. Mit Bedacht gefahren und nicht gerade im tiefsten Winter bei Minustemperaturen, scheinen über 400 Kilometer mit einer Ladung realistisch.


Porsche Taycan (2022)

Porsche Taycan (2022) Bildergalerie

Im Heckantrieb liegt traditionell ja ein Teil der Porsche-Seele. Das spürt man auch hier. Auch wenn die Elektronikzügel nicht alles zulassen, was sich der Mann vorne links im Überschaum seiner Gefühle zutrauen würde - die Performance des Taycan ist erstklassig. Aber klar ist auch: In engen, schnell genommenen Kurven nehmen Gewicht und Dimensionen dem 4,96 Meter-Auto die spielerische Leichtigkeit eines kleinen Sportwagens. Dennoch ist immer wieder erstaunlich, wie es Porsche gelingt, Lenkungen so abzustimmen, dass jeder etwas damit anfangen kann. Der ambitionierte Fan ebenso, wie der Profi. Zielgenau, sensibel, nicht zu leichtgängig, nicht zu nervös. Auch bei der Fahrwerksauslegung gelingt einmal mehr ein gekonnter Kompromiss. Unser Testwagen hatte die optionale adaptive Luftfederung PASM an Bord (plus 1.815 Euro netto), serienmäßig fährt der Taycan mit Stahlfahrwerk vor. Beide sollen sich in Punkto Komfort kaum merklich unterscheiden.

Zu erkennen ist der Einstiegs-Taycan einzig am Schriftzug und den neuen 19-Zoll-Rädern im Aero-Design. Parallel führt Porsche ihre neue Plug & Charge-Funktion ein, die alle anderen Taycan-Modelle auch bekommen (auch nachrüstbar für ältere Modelle). Die ist megapraktisch, bedingt aber eine Ladestation, die über diese Funktion verfügt. Wird das Kabel eingesteckt, merkt die Ladestation – aha - ein Taycan und beginnt mit dem Laden, anschließend wird automatisch bezahlt. Tesla kann das übrigens bereits von Anfang an.

Ansonsten unterscheidet sich der Basis-Porsche nicht von seinen Allrad-Brüdern. Heißt: Super Sitze, perfekte Verarbeitung, modernste Connectivity. Zum Modelljahr 2021 hat Porsche die Serienausstattung des Taycan geringfügig erweitert. Digital- Radio ist jetzt Serie, Apple-Podcast lässt sich als eigene Medienquelle anwählen und Fahrzeugfunktionen später flexibel "Over-the-Air" dazu buchen. Zudem kann man den Vollblut-Stromer natürlich mit allem aufrüsten und verschönern, was die pralle Taycan-Preisliste so hergibt. Denn eines ist schon mal klar: Verzichten muss hier keiner.


Porsche Taycan (Erprobungsfahrt)

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