Der VW-Konzern will das Thema Auto und Umwelt positiver besetzen als bisher und erweitert deshalb seine saubere "Bluemotion"-Flotte. Nach dem Polo Bluemotion bringen die Wolfsburger in diesem Sommer eine sparsame Variante des Passat an den Start. Grünen-Politikerin Renate Künast zeigte sich bereits von dem Neuling angetan: "Heute würde ich mich für einen Passat Bluemotion als Dienstwagen entscheiden", sagte die ehemalige Verbraucherschutzministerin kürzlich auf einer Fahrzeugpräsentation in Berlin. Angeboten wird der Passat Bluemotion ab Juni als Limousine und Variant. Der Hersteller verspricht einen Durchschnittsverbrauch beim Viertürer von 5,1 Litern Diesel auf 100 Kilometern. Der Kombi soll sich ein Zehntel Liter mehr genehmigen. Gegenüber den Serienmodellen entspricht dies einer Einsparung von 0,6 Litern (Variant: 0,7). Mit einer Tankfüllung von 70 Litern sind somit Reichweiten von bis zu 1.370 Kilometern möglich. Auch die Emissionswerte können sich für den 4,77 Meter langen Mittelklässler mit 136 bzw. 137 Gramm CO2 je Kilometer sehen lassen. Erreicht werden die niedrigen Verbrauchs- und Emissionsdaten durch gezielte Eingriffe im Karosserie- und Antriebsbereich. So wurde das Lüftungsgitter des Kühlergrills partiell geschlossen und der Unterboden verkleidet. Dadurch reduziert sich der Luftwiderstand um rund zwölf Prozent auf cW 0,273 (Variant: 0,275). Der Passat Bluemotion "steht" auch etwas tiefer in den Radhäusern als das Basismodell – und zwar 15 Millimeter vorn und acht Millimeter hinten. Conti-Reifen in der Dimension 205/55 R16 91H mit einem im Teillastbereich um 0,4 bar erhöhten Luftdruck sollen den Rollwiderstand zudem möglichst gering halten. Antriebsseitig kommt der bekannte 1,9 TDI-Motor mit 77 kW / 105 PS Leistung, 250 Nm maximalem Drehmoment und Rußpartikelfilter zum Einsatz. Seine Leerlaufdrehzahl wurde über eine Software-Anpassung des Motorsteuergerätes abgesenkt. Dieses gibt auch eine "Gangempfehlung" via Multifunktionsanzeige ab, in der die optimale Schaltzeit eingeblendet wird. Ferner wurden die Gänge drei bis fünf länger übersetzt. Nebeneffekt der Maßnahmen: Limousine und Variant sind mit Höchstgeschwindigkeiten von 193 bzw. 190 km/h um je fünf km/h schneller als ihre Serienpendants. 420 Euro teurer als die Serie VW ruft für die Passat Bluemotion Limousine 22.100 Euro (zzgl. MwSt.) auf. Das sind rund 420 Euro mehr als für das Grundmodell in der günstigsten Ausstattung "Trendline". Der Variant kostet netto 23.050 Euro. Neben der Spritspar-Technik gibt es dafür ab Werk u.a. Tempomat, Klimaanlage, Schalthebelknauf in Leder, elektrische Fensterheber vorn, Blink- und Rückleuchten in LED-Technik, sechs Airbags sowie ESP mit Gegenlenkunterstützung. Serie ist auch eine Warnblinkanlage, die sich bei Vollbremsungen automatisch einschaltet. (rp)