Angesichts des dramatischen Nachfrageeinbruchs in der Branche steuert die Nutzfahrzeugsparte von Volkswagen in diesem Jahr auf einen drastischen Absatzrückgang zu. "2009 wird das bislang herausforderndste Jahr unserer Markengeschichte", sagte Vorstandschef Stephan Schaller am Mittwoch in Hannover. VW Nutzfahrzeuge erwarte einen Rückgang des weltweiten Transporter-Gesamtmarktes um etwa 25 Prozent, wolle allerdings besser abschneiden als der Markt. Eine konkrete Prognose zum Absatzminus nannte Schaller nicht, auch nicht zu den erwarteten Rückgängen bei Umsatz und Ergebnis. Finanzchef Klaus-Dieter Schürmann sagte, VW Nutzfahrzeuge versuche, weiterhin profitabel zu bleiben. Seit dem zweiten Halbjahr 2008 hat der Einbruch in der Nutzfahrzeugindustrie auch die VW-Marke voll erwischt. Bei den Auftragseingängen gebe es ein Minus von rund 20 Prozent, sagte Vertriebschef Harald Schomburg. Dies betreffe vor allem Transporter für den kommerziellen Bereich, viele Unternehmen müssten sparen. Dagegen liege der kleine Transporter Caddy für Privatkunden beim Absatz aktuell über dem Vorjahresniveau. Grund sei die Abwrackprämie. Um die Produktion zu drosseln, gibt es bei VW Nutzfahrzeuge auch im März und April Kurzarbeit, und zwar an insgesamt sechs Tagen. Seit Anfang des Jahres habe es bereits an acht Tagen Kurzarbeit gegeben, sagte Personalchef Jochen Schumm. Eine weitere Prognose über Kurzarbeit nannte er nicht. Schaller sagte, Ziel sei es, die Beschäftigung der Stammbelegschaft mit rund 18.000 Jobs zu sichern. Dagegen wurden die Verträge von rund 900 Leiharbeitern nicht verlängert. Langfristige Ziele weiter im Blick Trotz der derzeitigen Krise hält VW Nutzfahrzeuge an dem langfristigen Ziel fest, im Jahr 2018 rund 750.000 leichte Nutzfahrzeuge zu verkaufen. Wachstumsmärkte seien vor allem Brasilien, Russland, China und Indien. Im vergangenen Jahr hatte die Marke erstmals in ihrer Unternehmensgeschichte mehr als eine halbe Million Nutzfahrzeuge verkauft. Die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozent auf rund 503.000. Das operative Ergebnis stieg um 23 Prozent auf 375 Millionen Euro. Große Hoffnungen setzt das Unternehmen in den neuen Pick-up. Das robuste Auto mit großer Ladefläche wird in Argentinien gebaut und soll Ende 2009 auf den Markt kommen. VW Nutzfahrzeuge strebt ab 2011 ein jährliches Produktionsvolumen von rund 100.000 Fahrzeugen an. Kernmärkte seien Südamerika, Südafrika, Australien und Russland. (dpa)