von Holger Holzer
Der Name ist ein wenig irreführend: Der Toyota Yaris Cross basiert zwar auf dem Kleinwagen Yaris, wirkt aber mit bulliger Front und Crossover-Proportionen wie in komplett anderes Auto. Und auch beim Hybridantrieb geht er eigene Wege, kombiniert die Spritspartechnik auf Wunsch mit Allradantrieb. Die Preise für das nun kleinste SUV im Programm der Marke starten bei 22.700 Euro.
Äußerlich orientiert sich der Cross am Kompakt-SUV RAV4, hat mit dem gewöhnlichen Yaris fast nichts gemein. Die Länge legt bei gleichem Radstand um 24 Zentimeter zu, gepolsterte Radkästen sorgen für mehr Breite und die maximierte Bodenfreiheit lässt den Fünftürer in der Höhe wachsen. Resultat ist ein sehr ordentliches Platzangebot im Inneren. Vor allem im Fond hat der Crossover gegenüber dem Yaris gewonnen. Normal große Erwachsene können es an Bord auch zu viert über längere Strecken aushalten. Hinter der Heckklappe mit ihrem durchgehenden Leuchtenband findet sich ein knapp 400 Liter großer Kofferraum, der gegenüber der Kleinwagen-Basis ebenfalls deutlich zugelegt hat.
Hilfe beim Einparken
Das Cockpit hingegen wurde weitgehend vom Standard-Yaris übernommen, wobei der digitale Bildschirm im Instrumentenbrett etwas größer ausfällt. Flankiert wird er von dem bekannten Touchscreen über der Mittelkonsole, der bei dem gefahrenen Vorserienauto allerdings nicht in Funktion war. Ist er aktiv, hilft er unter anderem beim Einparken: Toyota hat einen neuen Assistenten entwickelt, der Gas, Bremse und Lenkung komplett alleine bedient, der Fahrer muss fast nur noch den Automatikwählhebel bedienen. Das funktioniert auch in engen Lücken gut, ist aber angesichts der wendigen Abmessungen eigentlich gar nicht nötig.
Toyota Yaris Cross
BildergalerieDenn auch wenn der Yaris Cross äußerlich den bulligen Geländewagen gibt, ist er vor allem in den Gassen und auf den Straßen der Städte zuhause. Neben seiner Handlichkeit spielt ihm dabei vor allem sein serienmäßiger Hybridantrieb in die Karten. Der E-Motor sorgt im Stadtverkehr für flotten Antritt und ruhigen Lauf – erstaunlich häufig ist der Yaris Cross im reinen Elektroantrieb unterwegs. Und selbst wenn der 1,5-Liter-Atkinson-Benziner sich zuschaltet, bleibt er akustisch zurückhaltend. Zumindest im leistungstechnisch wenig anspruchsvollen Stadtverkehr. Ist mehr Beschleunigungskraft nötig, etwa auf der Landstraße oder Autobahn, tritt der gewohnte Gummiband-Sound zwar wieder auf, fällt aber deutlich dezenter aus als bei den Hybridantrieben der ersten Generationen.
Stabiler Verbrauch
In Sachen Effizienz kann die Technik ebenfalls überzeugen. Auf der Testfahrt durch die urbanen Ausläufer Brüssels blieb der Verbrauch stabil und klar unter fünf Litern. Die Fahrleistungen des 85 kW / 116 PS starken Gesamtsystems sind dabei durchaus ausreichend, auch für das Mitschwimmen im Schnellstraßenverkehr. 170 km/h sind möglich, bis Tempo 130 sogar ohne Verbrenner-Unterstützung. Die Beschleunigung von null auf 100 km/h dauert relativ lange 11,2 Sekunden, was aber im städtischen Start-und-Stopp-Verkehr durch den flotten, elektrisch unterstützten Antritt kaum auffällt.
Neben der gefahrenen Frontantriebs-Variante gibt es, anders als beim gewöhnlichen Yaris und den meisten Konkurrenten, auch ein Allrad-Modell. An der Hinterachse findet sich dann ein zusätzlicher E-Antrieb mit 3,9 kW / 5,3 PS, der vor allem beim Anfahren auf rutschigem Untergrund unterstützen soll. Die Preise starten in diesem Fall bei 32.420 Euro, allerdings in Kombination mit einer höheren Ausstattung.
Fünf Linien und ein Sondermodell bietet Toyota zum Start an. Die jeweiligen Umfänge nennen die Japaner noch nicht, das frontgetriebene Basismodell dürfte allerdings ziemlich sparsam daherkommen. Sein Aufpreis zum Technik-Bruder Yaris beträgt bei identischer Motorisierung 2.400 Euro. Geboten wird dafür vor allem mehr Platz, eine etwas höhere Sitzposition und eine modische Geländewagen-Optik.