Der "Trabi" soll einen umweltfreundlichen Nachfolger bekommen. Auf der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt (17. bis 27. September) wird eine Version des von einem Firmenkonsortium initiierten "New Trabi" vorgestellt. "Er wird als Elektroauto für die Stadt und den stadtnahen Bereich präsentiert", sagte Ronald Gerschewski, Geschäftsführer des sächsischen Spezialfahrzeugbauers IndiKar am vergangenen Samstag und bestätigte damit Medienberichte. Der moderne Nachfolger der "Rennpappe" solle ebenso wie einst die ostdeutsche Marke Trabant "für eine breitere Masse erschwinglich und praktikabel" sein. Es sei denkbar, dass schon 2012 die ersten der neuen Fahrzeuge auf der Straße zu sehen sein könnten, sagte Gerschewski. Bisher sei das neue Auto mit den Mitteln des Konsortiums und ohne staatliche Finanzspritzen konzipiert worden. "Wir suchen jetzt nach Investoren, die es mit uns fortentwickeln möchten", sagte der Geschäftsführer. Der fränkische Miniaturmodell-Hersteller Herpa (Dietenhofen) hatte auf der IAA 2007 das Modell eines neuen Trabis im Maßstab 1:10 vorgestellt (wir berichteten). "Es war eigentlich eine Marketing-Idee zum 50. Geburtstag des Trabant", sagte Gerschewski. Damals seien 12.000 Besucher schriftlich befragt worden, ob es das neue Modell auch als "echtes Auto" geben sollte – und mehr als 90 Prozent hätten dies gewünscht. Zu dem Konsortium, das seither den "New Trabi" entwickelt, gehören neben IndiKar und Herpa u.a. auch ein Designer, der einst bei VW gearbeitet hat, sowie der Glashersteller Polartherm. Zwischen 1957 und 1991 wurden in Zwickau rund drei Millionen "Trabis" gebaut. Der Trabant war für viele DDR-Bürger ein treuer Begleiter. Allerdings war der Zweitakter nicht umweltfreundlich: Sein Benzin-Öl-Gemisch hinterließ eine stinkende Abgasfahne. Dieses Manko soll bei seinem Nachfolger behoben werden. Außer dem Elektroantrieb ist auch ein Solardach geplant. (dpa)