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Nach Übernahme-Krimi: VW und Porsche stecken Claims ab

27.07.2009 09:24 Uhr
VW/Porsche
VW und Porsche beraten weitere Details ihres künftigen Autoimperiums.
© Foto: David Hecker/ddp

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Nach dem Übernahme-Krimi von Volkswagen und Porsche und dem Aus für Porsche-Chef Wendelin Wiedeking müssen die beiden Autobauer weitere Details beraten und Machtbereiche abstecken. Außerdem deutet sich eine Diskussion um eine Kapital-Beteiligung für die Arbeitnehmer in dem neuen Konzern an, wie die IG Metall sie fordert. Aus Expertensicht ist das Zusammengehen für beide Seiten ein Volltreffer. Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück gab am Donnerstagabend den Medien die Schuld am Rücktritt von Wiedeking. Dieser sei quasi öffentlich hingerichtet worden, schimpfte Hück in den ARD-"Tagesthemen". So gehe man mit Menschen nicht um. "Dieser Mann hat 17 Jahre lang Porsche groß gemacht." Zugleich betonte Hück, dass Porsche im VW-Konzern ein eigenständiges Unternehmen sein werde. Eine Verschmelzung finde lediglich auf Ebene der Porsche Holding, nicht aber der eigentlichen Porsche AG statt. "Wir werden selber entscheiden: Produktion, Entwicklung, Verkauf", sagte er. Europas größter Autobauer übernimmt nach der Entscheidung von Donnerstag die hochverschuldete Sportwagenschmiede und strebt an die Weltspitze. Porsche-Chef Wendelin Wiedeking, der ursprünglich VW schlucken wollte, trat nach der Niederlage gegen VW-Patriarch Ferdinand Piëch zurück. Sein Nachfolger, der bisherige Produktionsvorstand Michael Macht, bezeichnete seine Ernennung als ein Zeichen für die Kontinuität des Unternehmens. Jetzt gelte es, die Absatzkrise und den Schulterschluss mit VW zu meistern, sagte er. Der neue starke Mann im VW/Porsche-Konzern dürfte aber VW-Vorstandschef Martin Winterkorn werden. In der Branche wird für die schrittweise Übernahme von Porsche durch VW ein Kaufpreis von rund acht Milliarden Euro genannt. Die Barreserven von VW betragen derzeit rund elf Milliarden Euro. Der Autoexperte Stefan Bratzel von der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach warnte am Freitag davor, dass VW im Zuge der Übernahme finanziell unter Druck gerate. Volkswagen müsse deshalb seine Kosten weiter optimieren. Expertenrat: Neuen "Mr. Porsche" aufbauen Auch der erzwungene Abgang von Wiedeking könnte sich für Volkswagen noch als großes Problem erweisen. "Wiedeking war die Personifikation von Porsche und für die Marke unheimlich wichtig", sagte Christoph Stürmer vom Prognoseinstitut IHS Global Insight in Frankfurt. VW müsse nun einen neuen "Mr. Porsche" aufbauen, um der Marke ein Gesicht zu geben. Macht erscheine bisher zu blass. "Wenn VW bei der Integration von Porsche nicht sehr vorsichtig ist, kann die Marke Porsche beschädigt werden", sagte Stürmer. Porsche-Kunden seien extrem imagebewusst, VW müsse deren Empfindlichkeiten stark berücksichtigen. "Das Prestige der Marke darf nicht leiden", so der Branchenkenner.

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