An der Turboaufladung führt kein Weg mehr vorbei. Beim renommierten Motorenpreis "Engine of the Year" dominieren in diesem Jahr aufgeladene Triebwerke die Bestenliste. Gesamtsieger ist der von Traditionalisten zunächst kritisch beäugte 3,9-Liter-Biturbo-V8 aus dem Ferrari 488 GTB.
Als Ferrari den 492 kW / 670 PS starken, doppelt aufgeladenen Achtzylinder für seinen Prestige-Sportler ankündigte, witterten Puristen den Untergang des Abendlandes. Hatte der Vorgänger doch noch mit einem klassischen großvolumigen Achtzylinder-Sauger und 445 kW / 605 PS begeistert. Doch auch die Italiener müssen Sprit sparen, verkleinerten den Sportmotor von 4,5 auf 3,9 Liter. Der Sportwagen verbraucht offiziell nun immerhin knapp einen halben Liter weniger als zuvor. Die im Vorfeld befürchteten Einbußen bei Ansprechverhalten, Leistungsentfaltung und Soundentwicklung realisierten sich in den Augen der internationalen Journalisten-Jury jedoch nicht. Gleiches gilt übrigens für den nach ähnlichem Muster erneuerten Antrieb des Porsche 911 – der 3,0-Liter-Sechszylinderturbo des Sportwagenklassikers landete auf Gesamtrang drei.
Auf Platz zwei findet sich der einzige Nicht-Turbo im Klassement, der 1,5-Liter-Hybridantrieb des BMW i8, der im Vorjahr noch an die Spitze gewertet wurde. Allerdings ersetzt dort der Elektromotor gewissermaßen den ansonsten für Sportwagen unverzichtbaren Hubraum. Für den Seriensieger der Jahre 2011 bis 2014, den 1,0-Liter-Dreizylinderturbo von Ford, reichte es noch für Rang fünf.
Ein Dieselmotor findet sich unter den acht bestplatzierten Triebwerken übrigens nicht. Stattdessen erhalten der 1,2-Liter-Turbobenziner von PSA, der 2,0-Liter-Turbobenziner von Mercedes-AMG, Ferraris V12-Sauger und Audis traditionsreicher und zuletzt aufgefrischter 2,5-Liter-Turbo einen der Motoren-Oscars. Der Sonderpreis für den "Grünen Motor" des Jahres geht an Teslas Elektroantrieb. (sp-x)